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Interreg-Projekt "Core": Projektfortschritt im Fokus

Die Kreislaufwirtschaft von organischen Abfällen zu fördern, steht im Mittelpunkt des Interreg-Projekts "Core". Beim zweiten Treffen mit den lokalen Akteuren wurden erste Projektergebnisse diskutiert.

Das Interreg-Europa-Projekt "Core" befasst sich mit dem Austausch von Best Practices – von bewährten Verfahren – in der Bewirtschaftung von Bioabfällen. Rund ein Jahr nach Projektstart fand gestern (6. Februar) am Sitz der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz in Bozen der zweite Austausch mit den Südtiroler Interessensgruppen statt – also mit den Betreibern und Verantwortlichen für die Wartung von Abfallbehandlungsanlagen auf lokaler Ebene, mit Mitgliedern des Arbeitskreises für Lebensmittelabfälle und Technikern des Versuchszentrums Laimburg, der IDM, des Ökoinstituts sowie der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz. Ziel des Treffens war es, die ersten Projektergebnisse zu diskutieren.

Knapp ein Jahr nach Aufnahme der Arbeiten sind 20 "Best practices" ausgetauscht und 14 Abfallbehandlungsanlagen (Kompostierung, Biogas, Recyclingzentren usw.) besichtigt worden, so eine erste Bilanz. Alle Projektpartner haben zudem eine Analyse durchgeführt, mit dem Ziel, den Status quo der Bewirtschaftung organischer Abfälle in der eigenen Region zu verbessern sowie weitere Bereiche zu ermitteln, in denen Veränderungen nach dem Vorbild der "Best practices" angestrebt werden können.

Förderung von Know-how auf lokaler Ebene

"Das Land Südtirol hat in den vergangenen 30 Jahren umfangreiche Erfahrungen im Bereich Bioabfallbewirtschaftung gesammelt", erklärt der Direktor des Landesamtes für Abfallwirtschaft Giulio Angelucci. "Die Teilnahme an diesem Projekt bietet die Gelegenheit, Wissen und Erfahrungen mit den Akteuren anderer Länder auszutauschen und die Bürgerinnen und Bürger dafür zu sensibilisieren, wie wichtig eine bessere Bewirtschaftung organischer Abfälle und die Vermeidung von Lebensmittelabfällen sind." Zudem würden die Ergebnisse dieser Zusammenarbeit in die Ausarbeitung des nächsten Landesabfallwirtschaftsplans einfließen, so Angelucci.

Das nächste grenzübergreifende Partnertreffen wird vom 14. bis 16. Mai 2024 in Mechelen (Flandern, Belgien) stattfinden. Inhaltlich wird es sich mit der Ausbildung von Experten in der Kompostierung und mit der wirksamen Einbeziehung von Bürgern und Organisationen in die Kompostierung in ländlichen Gebieten befassen. Auf dem Programm stehen zudem der Besuch verschiedener Biogas- und Kompostieranlagen sowie des ILVO-Instituts (Flämisches Institut für Agrar-, Fischerei- und Lebensmittelforschung).

Interreg-Projekt "Core"

"Core" ist ein im Rahmen des Interreg-Europa-Programms finanziertes Projekt und steht für "Composting in Rural Environments" (Kompostieren im ländlichen Raum). Acht Länder sind an dem Projekt beteiligt, darunter Spanien, Deutschland, Belgien, Schweden, Ungarn, Polen, Griechenland und Italien, während das European Compost Network (ECN) beratende Funktion einnimmt.

Für das Projekt Core stehen insgesamt knapp 1,9 Millionen Euro zur Verfügung, knapp 200.000 Euro davon entfallen auf das Land Südtirol. Das Projekt hat eine Laufzeit von vier Jahren und endet im Februar 2027.

Das erste grenzüberschreitende Partnertreffen fand im April 2023 in Ciudad Real in Spanien mit Südtiroler Beteiligung statt (LPA hat berichtet). Im Juni 2023 organisierte die Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz in Bozen ein Treffen mit den heimischen Abfallanlagenbetreibern (LPA hat berichtet). Das zweite grenzübergreifende Partnertreffen ging im September 2023 in Bozen über die Bühne, wo der Besuch mehrerer Anlagen in Südtirol auf dem Programm stand (LPA hat berichtet).

Weitere Informationen zum Interreg-Projekt Core: Europäisches CORE-Projekt | Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz | Autonome Provinz Bozen - Südtirol


Link zur Originalaussendung mit den eventuellen dazugehörigen Fotos, Videos und Dokumenten

LPA/mpi/tl