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Naturgefahren und Risikomanagement: Internationale Tagungen in Bozen

Zwei international besetzte Arbeitsgruppen der Alpenkonvention und der Europäischen Strategie für die Makroregion der Alpen haben sich in Bozen mit Naturgefahren und Risikomanagement befasst.

"Extreme Wetterereignisse und Naturereignisse, die auch mit dem Klimawandel in Verbindung stehen: Hitzewellen, zunehmendes Waldbrandrisiko, der Rückgang der Gletscher und dessen Folgen, Stürme oder extreme Starkregenereignisse, die Überflutungen oder Muren auslösen: Diese Phänomene standen im Mittelpunkt des Erfahrungsaustausches und der Diskussionen", berichtet Willigis Gallmetzer, "und sie bilden auch die Schwerpunkte der Aktivitäten der beiden Arbeitsgruppen in den kommenden beiden Jahren". Der Direktor des Landeswarnzentrums in der Agentur für Bevölkerungsschutz ist Mitglied in den beiden Arbeitsgruppen, die sich zweimal jährlich im Frühjahr und im Herbst treffen: Planalp ist die Arbeitsgruppe (Plattform) Naturgefahren der Alpenkonvention, während sich die Arbeitsgruppe 8 der Europäischen Strategie für die Makroregion der Alpen Eusalp dem Risikomanagement und dem Klimawandel widmet. Die Teilnehmenden kommen aus Südtirol, dem Trentino, Aosta und Ligurien, aus Österreich, Deutschland, der Schweiz, aus Liechtenstein, Frankreich und Slowenien.

"Dieser Informations- und Erfahrungsaustausch", unterstrich Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler bei seinem Treffen mit den Arbeitsgruppen, "ist vor allem auch dazu da, um Anpassungsstrategien und Herausforderungen in den verschiedenen Ländern und Regionen zu besprechen und zu vergleichen, gemeinsam Lösungsvorschläge auszuarbeiten und voranzutreiben sowie Projekte zu initiieren".

Es besteht, waren sich die Teilnehmenden einig, der Bedarf an Forschung im Hinblick auf die zunehmenden Extremereignisse: Was kann uns noch erwarten, und wie können die zuständigen Behörden darauf reagieren? Eine Besonderheit ist die derzeitige Bearbeitung des Themenschwerpunktes der Risikokommunikation im Bereich Naturgefahren, fasst Landeswarnzentrum-Direktor Gallmetzer zusammen: "Best-Practice-Beispiele aus den verschiedenen Ländern werden in Form von Patenschaften in andere Länder oder Regionen transferiert und adaptiert und tragen damit dazu bei, eine neue Art von Risiko-Dialog zwischen Behörden, Vereinen und Verbänden und vor allem mit der Bevölkerung aufzubauen: Dies ist ein wesentlicher Aspekt im Umgang mit Naturgefahren, und es gilt, das Bewusstsein aller Bürgerinnen und Bürger auszubauen und zu stärken, dass alle Teil des Zivilschutz-Systems sind und durch ihr geschultes Verhalten zur Sicherheit aller beitragen."

Das 35. Planalp-Meeting hat am Donnerstag (6. Oktober) mit einer Exkursion zum Karerpass begonnen, wo die vom Sturm Vaia vor bald drei Jahren verursachten Schäden in Augenschein genommen wurden. Am Nachmittag begann der Planalp-Workshop in Kohlern oberhalb von Bozen, der tags darauf von 9 bis 14 Uhr fortgesetzt wurde. Das 14. Eusalp AG8-Meeting wurde bereits einen Tag vorher, am Mittwoch (5. Oktober) ebenfalls in Kohlern eröffnet und nach der Exkursion am Donnerstagmittag abgeschlossen.


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LPA/mac