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Neues Logo: Südtiroler Frauenhausdienste vernetzen sich sichtbar

Das Netzwerk der fünf Südtiroler Frauenhausdienste tritt künftig bei gemeinsamen Aktionen mit einem neuen Logo in Erscheinung. "Hier wird die Vernetzung sichtbar", sagt Landesrätin Deeg.

Im Jahr 2022 haben rund 600 Frauen einen der fünf Südtiroler Frauenhausdienste aufgesucht. Sie alle wurden Opfer von (häuslicher) geschlechterspezifischen Gewalt und fanden in den Diensten Beratung und Unterstützung. Das Netzwerk der Frauenhausdienste Südtirols besteht aus der Kontaktstelle gegen Gewalt GEA(Bozen), dem Verein der geschützten Wohnungen des KFS (Bozen), dem Verein Donne contro la violenza – Frauen gegen Gewalt (Meran) und den Frauenhausdiensten der Bezirksgemeinschaften Eisacktal und Pustertal. Um künftig noch sichtbarer im Netzwerk aufzutreten, wurde ein neues Logo entwickelt. Das Logo, das heute (3. April) in Bozen vorgestellt wurde, ist von einer Schülerin der Fachoberschule für Wirtschaft, Grafik und Kommunikation "Julius und Gilbert Durst" in Brixen entwickelt worden. "Wir müssen über dieses Thema reden, weil Gewalt passiert, weil wir als Gesellschaft noch nicht im Stande sind, Frauen ausreichend zu schützen. Denn Gewalt ist niemals Privatsache", hielt Soziallandesrätin Waltraud Deeg bei der Vorstellung fest. Darum gelte es, die Dienste der Unterstützung und der Prävention weiter zu stärken und besser zu vernetzen.

Schülerinnen und Schüler entwickeln Logo

Genau darauf zielt unter anderem das Landesgesetz 13/2021 ab, führte Sigrid Pisanu vom Meraner Frauenhausdienst aus. In der täglichen Arbeit gehe es darum, konkrete Hilfe anzubieten; allerdings kämen auch Prävention und Sensibilisierung nicht zu kurz: "Männliche Gewalt kann in jedem gesellschaftlichen und kulturellen Kontext vorkommen", hielt die Vertreterin des Frauenhausdienstes fest. Gerade deshalb sei es wichtig, Präventionsarbeit zu leisten und damit frühzeitig zu beginnen. Die Zusammenarbeit mit der Fachoberschule für Wirtschaft, Grafik und Kommunikation "Julius und Gilbert Durst" sei aus dieser Überlegung heraus entstanden, führte die Leiterin des Brixner Frauenhausdienstes, Barbara Wielander, aus: "Wir sind dabei auf neugierige, interessierte junge Menschen gestoßen, die einen neuen Blick aufs Thema werfen. Gleichzeitig erhielten wir die Möglichkeit für das Thema der geschlechterspezifischen Gewalt in der Schule zu sensibilisieren." Fachlehrerin Doris Moser begleitete die Schülerinnen und Schüler, die bei der Vorstellung des Logos ebenfalls anwesend waren, bei diesem Prozess und hob hervor, dass der fächerübergreifende, soziale Aspekt der Thematik sich gut in den Unterricht habe einbauen lassen. Die Schülerinnen Liane Parteli und Anna Mayrhofer berichteten schließlich über ihre Erfahrungen in der Logoentwicklung.

Fünf Herzen, ein gemeinsamer Rahmen: Das neue Logo

Das neue Logo selbst besteht aus fünf Herzen (welche die Frauenhausdienste und deren Freundlichkeit bzw. Geborgenheit symbolisieren), die in einem Pentagon angeordnet sind und von einem Rahmen zusammengehalten werden. Der Rahmen stellt dabei den geschützten Raum dar, in dem Gewaltopfer Zuflucht finden. Das Logo des Netzwerkes der Südtiroler Frauenhausdienste wurde von Anna Mayrhofer entwickelt und war von Vertreterinnen der Frauenhausdienste zum Siegerlogo aus den zahlreichen, von den Schülerinnen und Schülern entwickelten Vorschlägen ausgewählt worden.

Hier gibt es Hilfe: Telefonnummern der zuständigen Dienste

Folgende Grüne Nummern sind rund um die Uhr erreichbar:

Beratungsstelle für Frauen in Gewaltsituationen und Frauenhaus in Bozen: 800 276 433
Beratungsstelle für Frauen in Gewaltsituationen und Frauenhaus in Meran: 800 014 008
Beratungsstelle für Frauen in Gewaltsituationen und Frauenhaus in Brixen: 800 601 330

Telefonische Erreichbarkeit zu festen Zeiten:

Geschützte Wohnungen in Bozen: 800 892 828 (von Mo. bis Fr. von 8.00 bis 12.30 Uhr und von Mo. bis Do. von 13.30 bis 17.00 Uhr
Beratungsstelle für Frauen in Gewaltsituationen und Geschützte Wohnungen in Bruneck: 800 310 303 (Mo. bis Fr. von 8.30 bis 12.00 Uhr)


Link zur Originalaussendung mit den eventuellen dazugehörigen Fotos, Videos und Dokumenten

LPA/ck