Kulturgüter in Südtirol

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Skizze

Farbskizzen für Wandbild Urbankeller Guido Waid, 3 Bilder, 32x19 cm, aquarell, gezeichnet
Drei handkolorierte Originalskizzen für Wandmalereien im Gasthaus „Urbankeller“, Hans-Feur-Straße in Tramin. Jede Skizze ist hinter Glas gerahmt, dunkelbraunes Passpartout, schwarzer Rahmen. Die Motive zeigen die bäuerliche Arbeitswelt im Jahreskreis. Skizze 1 ist den Tätigkeiten im Weinberg und im Weinkeller gewidmet. Skizze 2 stellt die Arbeiten auf den Heuwiesen und in den Maisäckern, sowie die Weiterverarbeitung der Maiskolben dar, die mit einem gemeinsamen Abendessen endet. Skizze 3 illustriert die Verrichtungen in den Obstwiesen samt dem bereits motorisierten Abtransport der geernteten Früchte. Die Darstellung des kleinen Lastkraftwagens der mit den Obststeigen beladen wird, liefert einen Hinweis auf die Entstehungszeit der Skizzen in den 1960er-Jahren.

Objektbezeichnung:
Skizze
Inventarnummer:
0000.7
Hersteller:
Waid, Guido
Datierung:
1950 - 1999
Material:
Papier, Karton, Holz, Glas
Technik:
gezeichnet, Aquarell
Institution:
Hoamet Tramin - Museum
Maße:
Bild 1 Höhe 32 cm, Breite 19 cm, Bild 2 Höhe 32 cm, Breite 19 cm, Bild 3 Höhe 32 cm, Breite 19 cm
Historische-kritische Angaben:
Der am 9. September 1913 in Tramin geborene Guido Waid entstammt einer Bauernfamilie. Nach dem Schulbesuch im Heimatort wechselt der Bub 1925 an das Franziskanergymnasium nach Bozen, bricht die Ausbildung aber im selben Schuljahr wieder ab. Seine Jugendjahre liegen im Dunkeln. Aber bereits damals soll er bei jeder Gelegenheit einen Zeichenstift in die Hand genommen haben. Anschließend – so wird berichtet – ist er im Hotelwesen, bei der Post und der Eisenbahn beschäftigt. 1939 optiert Guido Waid für Deutschland und erhält im April 1940 die deutsche Staatsangehörigkeit. Als Angehöriger der deutschen Wehrmacht ist er an der Ostfront und in Holland im Einsatz. In Nimwegen soll er, wie später auch in Florenz, eine zeitlang eine Kunstakademie besucht haben. Im Juli 1942 heiratet Waid im kärnterischen Villach die Krankenschwester Herta Streit und lässt sich nach dem Krieg in Dellach bei St. Daniel im Kärntner Gailtal nieder. Bekannt ist, dass er dort trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage regelmäßig mit der Malerei beschäftigt war. 1949 übersiedelt der Tausendsassa mit seiner Familie wieder nach Tramin, wo er die bescheidene Landwirtschaft seiner verstorbenen Eltern übernimmt. Daneben malt er auch in seiner neuen alten Heimat alles wonach der Markt an Gebrauchskunst verlangte. 1976 zog es den Lebenskünstler von Tramin auf die gegenüberliegende Talseite nach Buchholz oberhalb von Salurn. Guido Waid verstarb am 15. Juni 1981.

Werk. Guido Waid hatte künstlerisches Talent. Und er malte so gut wie alles, was man sich vorstellen kann: Vereinsplakate, Firmenschilder, Bühnendekorationen, Erntedanktafeln, Diplome, Ehrenurkunden, Schützentafeln, Schriften. Er malte in Öl, gestaltete Fassadenbilder in Fresko- und anderen Techniken (häufig St. Florian auf Feuerwehrhäusern), bemalte Pappmachèpuppen, Kranzschleifen und entwarf Vereinsfahnen. Legendär sind seine unübertroffenen Illustrationen der Traminer Faschingszeitung „Egetmanns Schwefelmaschin“. Besondere Bekanntheit erlangt Guido Waid hierzulande jedoch wegen seiner liebevoll-ironischen Genrebilder, die minutiös die bäuerliche Welt und in zahllosen Varianten insbesondere die bäuerlichen Weinkeller zeigen. Immer sind seine Motive gespickt mit Charakterköpfen. Bei den dargestellten Frauen und Männern handelt es sich vielfach um Traminer Zeitgenossen. Der talentierte Tausendsassa hat nie offiziell ausgestellt.

Literatur:
Verein für Kultur und Heimatpflege Tramin (Hrsg.), Guido Waid 1913-1981, Katalog zur Gedächtnisausstellung im Bürgerhaus Tramin, 9.-13. September 1993 (Auer 1993).

 

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