Betroffenen helfen
Gewalt kann uns alle treffen. Es kann für Sie selbst sehr belastend sein, wenn Sie etwas von Gewalt in Ihrer Familie oder bei Freunden oder Bekannten erfahren.
Wie können Sie Betroffenen helfen?
Ermutigen Sie die Betroffenen, etwas gegen die Gewalt zu unternehmen. Aber unternehmen Sie nichts ohne die Zustimmung der betroffenen Person. Unterstützen Sie die Person bei den nächsten Schritten. Drängen Sie sie zu nichts. Planen oder unternehmen Sie nichts, was die betroffene Person nicht will. Geben Sie ihr die Adresse und Telefonnummer von Beratungsstellen und Frauenhäusern. Am besten ist es, wenn Sie die betroffene Person bei der Kontaktaufnahme unterstützen und zu einem Beratungsgespräch begleiten.
Die Adressen der Beratungsstellen in Südtirol finden Sie unter diesem Link.
Hilfe beginnt mit Reden
- Die Betroffenen haben keine Schuld an der Gewalt, aber trotzdem fühlen sie sich oft schuldig und schämen sich. Reden Sie vorsichtig darüber.
- Sagen Sie der betroffenen Person, was Sie denken und beobachtet haben. Tun Sie das aber nur, wenn Sie die betroffene Person alleine treffen.
- Nehmen Sie alles ernst, was Ihnen die von Gewalt betroffene Person erzählt. Hören Sie ihr zu. Fragen Sie, welche Unterstützung sie haben möchte.
- Seien Sie einfühlsam und zeigen Sie Verständnis.
- Es kann sein, dass die betroffene Person ihr Hilfsangebot ablehnt. Bieten Sie immer wieder von Neuem ihre Unterstützung an.
- Lassen Sie die betroffene Person selbst entscheiden, was sie unternehmen möchte. Wichtig ist, dass Sie sie dabei begleiten und unterstützen. Entscheiden Sie nichts ohne die Zustimmung der betroffenen Person, auch nicht, wenn es gut gemeint ist.
- Machen Sie der betroffenen Person keine Vorwürfe.
- Reden Sie nicht schlecht vom Täter.
- Lassen Sie der betroffenen Person Zeit. Das Verhalten von Betroffenen ist oft schwer zu verstehen. Zum Beispiel: Warum Betroffene nicht über die Gewalt-Tat sprechen wollen und sich zurückziehen. Warum sie den Täter nicht bei der Polizei anzeigen. Warum sie sich nicht vom Täter trennen. Warum sie die Gewalt-Tat vergessen und verdrängen wollen.
- Wenn Sie Gewalt in Ihrer Nachbarschaft mitbekommen, rufen Sie die Polizei. Diese muss einschreiten und etwas unternehmen (Notrufnummer 112 oder 1522).