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Elternzeit-Maßnahmen der Regierung: Für LRin Deeg "noch nicht genug"

"Ein Schritt in die richtige Richtung, aber weitere müssen folgen", mit diesen Worten hat Familienlandesrätin Waltraud Deeg zu der von der Regierung in Rom im Zuge der Umsetzung der Arbeitsmarktreform "Jobs Act" beschlossenen Elternzeit-Maßnahmen reagiert.

Nicht ausreichend sind für Familienlandesrätin Deeg die Elterzeit-Maßnahmen der Regierung - Foto: LPA/Ingrid Heiss

Im Zuge der Umsetzung der gesamtstaatlichen Arbeitsmarktreform hat die Regierung in Rom Verbesserungen in Sachen Elternzeit beschlossen. Und zwar wurde der Zeitraum, in dem die Elternzeit mit 30 Prozent des Gehaltes entlohnt wird, vom dritten bis zum sechsten Lebensjahr des Kindes ausgedehnt. Zudem kann unbezahlte Elternzeit künftig bis zum zwölften Lebensjahr des Kindes in Anspruch genommen werden, und nicht nur bis zum achten. Von 15 auf fünf Tage verkürzt wurde die Vorankündigungszeit gegenüber dem Arbeitgeber, neu eingeführt, die Möglichkeit, die Elternzeit in Teilzeit umzuwandeln.

"Was nicht verändert wurde, ist die Dauer der Elternzeit", beklagt Familienlandesrätin Deeg, "nach dem obligatorischen Mutterschaftsurlaub beträgt diese nach wie vor nur sechs Monate für die Mutter beziehungsweise zehn oder elf, falls auch der Vater davon Gebrauch macht". Das sei nicht genug, so die Landesrätin.

Jährlich kündigen in Südtirol 600 bis 700 Mütter ihr Arbeitsverhältnis im ersten Lebensjahr des Kindes, da sie dadurch Anspruch auf Arbeitslosenunterstützung erhalten. Das Arbeitslosengeld wird acht Monate lang gezahlt, in denen die Empfängerinnen zu hundert Prozent rentenversichert sind.

"Die Tatsache, dass Mütter in die Arbeitslosigkeit gedrängt werden, weil sie dann vorübergehend besser abgesichert sind, ist menschlich und volkswirtschaftlich ein Wahnsinn", sagt Waltraud Deeg. Sie spricht sich dafür aus, dass die Elternzeit auf 18 bis 20 Monate erhöht werde, bei voller rentenmäßiger Absicherung. 

"Es geht hier darum, die Gefahr der Altersarmut speziell bei Frauen zu verringern, und es geht um die finanzielle Sicherheit der Familien und um das Wohl der Kinder. Es geht also um nachhaltige und zukunftsgerichtete Investitionen, die im Interesse der ganzen Gesellschaft sind", so Familienlandesrätin Deeg.

 

jw

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