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74 Millionen Euro für Familien

336 Millionen Euro, über 80.000 Begünstigte: Das sind die stattlichen Zahlen der finanziellen Leistungen, die die Agentur für soziale und wirtschaftliche Entwicklung (ASWE) im vergangenen Jahr ausbezahlt hat. "Insgesamt 74 Millionen Euro davon waren Familiengelder", hieß es heute (10. März) bei einer Pressekonferenz der ASWE.

Eugenio Bizzotto, LRin Deeg und Stefan Walder (v.l.) legten Zahlen zu den Familiengeldern 2015 vor./Foto rm

Rund 22 Prozent aller Leistungen der ASWE, das sind 74 Mio. Euro, wurden im Jahr 2015 an Familien mit minderjährigen Kindern ausbezahlt. Knapp die Hälfte davon bzw. 46 Prozent gingen als Landesfamiliengeld an Familien mit Kleinkindern von null bis drei Jahren. Diese Daten wurden heute (10. März) bei einer Pressekonferenz von Familienlandesrätin Waltraud Deeg, ASWE-Direktor Eugenio Bizzotto und dem Leiter der Landesfamilienagentur Stefan Walder vorgestellt. Deeg erinnerte bei der Pressekonferenz daran, dass das Familiengeld des Landes ab 1.1.2014 verdoppelt wurde.  "Damit bringt die Landesregierung klar zum Ausdruck, welche Bedeutung sie der Familie als tragende Säule der Gesellschaft beimisst", so Deeg.  Familienpolitik müsse allerdings breit aufgestellt sein: "Neben direkter finanzieller Unterstützung braucht es auch Maßnahmen zur Bildung, Stärkung und Begleitung von Familien und strukturelle Voraussetzungen wie Kinderbetreuungseinrichtungen und Angebote für die Sommer- und Nachmittagsbetreuung, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen", unterstrich Deeg.

Familiengelder 2015: Tendenz steigend

Der Bereich Familiengelder umfasst zurzeit vier verschiedene Leistungen: das Familiengeld des Landes, das Familiengeld der Region, das staatliche Familiengeld und das staatliche Mutterschaftsgeld, die allesamt über die ASWE ausbezahlt werden. Im Vergleich zum Vorjahr haben die Empfänger dieser vier Leistungen um 2,4 Prozent zugenommen. Auch die Gesamtausgaben in diesem Bereich sind mit 4,4 Prozent leicht angestiegen. Waren die Begünstigten im Jahr 2005 noch rund 31.000, so sind sie mittlerweile auf knapp 47.000 angestiegen (+51 Prozent). Mehr als vervierfacht wurde in den letzten Jahren die Gesamtausgabe: 2005 wurden knapp 16 Millionen an Familiengeldern gewährt, 2015 waren es rund 74 Millionen. "Betrachtet man den Gesamtbetrag aller vier Familiengelder, so machen das Landesfamiliengeld und das regionale Familiengeld zusammen über 90 Prozent der Summe aus, während die beiden staatlichen Leistungen nur eine marginale Rolle spielen", betonte Bizzotto. Im Jahr 2015 haben 28.911 Familien mindestens einmal im Jahr das Familiengeld der Region bezogen mit einer durchschnittlichen Höhe von 110,60 Euro im Monat, davon besteht die überwiegende Mehrheit aus Familien mit beiden Elternteilen (84,8 Prozent), 11,3 Prozent der Antragsteller waren alleinerziehenden Müttern oder Vätern. 3,9 Prozent der Familien, die das Familiengeld der Region bezogen haben, pflegen Kinder oder Familienmitglieder mit Behinderung. 2015 erhielten 15.543 Familien mindestens einmal im Jahr 200 Euro das Landesfamiliengeld. Die überwiegende Mehrheit (96,1 Prozent) waren Familien mit beiden Elternteilen. Das durchschnittliche Einkommen der Familien, die das Landesfamiliengeld erhalten haben, betrug 29.748 Euro. 84,7 Prozent der Antragsteller waren italienische Staatsbürger, 3,2 Prozent stammen aus anderen EU-Mitgliedsstaaten. Beim staatlichen Familiengeld hat es eine deutliche Steigerung der Anzahl der Begünstigten (+26 Prozent) sowie der Ausgaben (+25,3 Prozent) gegeben. "Diese Steigerung ist nicht einer Zunahme der Antragsteller zuzuschreiben, sondern der Beschleunigung der Bearbeitungs- und Auszahlungszeiten durch die ASWE", erklärte Bizzotto.  Dabei verwies er im Besonderen auf die rentenmäßige Absicherung der Erziehungszeiten. Hier hat es einen signifikanten Anstieg der Ausgaben  (+175 Prozent ) im Vergleich zu 2014 gegeben. 2015 wurden an 963 Antragstellerinnen rund 1,7 Mio. Euro ausbezahlt. "Ziel ist es, die  Abwicklung der Anträge zu vereinfachen", bemerkte Deeg. Voraussichtlich ab Mai 2016 soll es daher möglich sein, Gesuche auch online zu stellen. Die Gesuchsabwicklung erfolgt bis dato über die Patronate im Lande, die - so Bizzotto – "einen wichtigen Dienst leisten". 

ASWE: 336 Mio. Euro an Transferleistungen

Die Agentur für soziale und wirtschaftliche Entwicklung ist eine Hilfskörperschaft des Landes, die seit 2010 tätig ist. Kernaufgabe der Agentur ist die direkte Auszahlung aller Fürsorgeleistungen. Die ASWE zahlt darüber hinaus die Leistungen der Ergänzungsvorsorge aus, deren Verwaltung von Staat und Region an das Land übertragen wurde. Insgesamt werden über die ASWE über 20 Transferleistungen abgewickelt, die in vier Bereiche eingeteilt sind: Maßnahmen zur Pflegesicherung und Pflegegeld, Familiengelder, Vorsorgeleistungen, finanzielle Leistungen an Zivilinvaliden, Zivilblinde und Gehörlose. Im vergangenen Jahr wurden an insgesamt 77.500 Personen Beiträge im Gesamtausmaß von beinahe 336 Mio. Euro ausbezahlt. Das sind rund 4 Millionen Euro mehr als im Jahr 2014. Dies entspricht einer Steigerung von 1,3 Prozent.

rm

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