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Über 100 Millionen Euro an Familien ausbezahlt

Das Land Südtirol hat Familien im Jahr 2022 mit über 113 Millionen Euro an Direktzahlungen finanziell unterstützt. Investiert wurde auch in die Vereinbarkeit und die frühzeitige Stärkung von Familien.

Südtirols Familienpolitik ist auf drei Säulen aufgebaut: Die Stärkung von Familien, die Unterstützung im Bereich der Vereinbarkeit und die finanzielle Unterstützung. Die rechtliche Basis dafür wurde vor zehn Jahren mit dem Landesgesetz 8/2013 gelegt. "Die Entscheidung für eine Familie ist eine bewusste, für die es gute Rahmenbedingungen braucht", hob Familienlandesrätin Waltraud Deeg hervor. Italien habe in der Familienpolitik eine kopernikanische Wende vollzogen, indem Familien mit dem einheitlichen Kindergeld nun universell und nicht nur in Notlagen unterstützt werden, erinnerte Deeg. Über 54.000 Familien beziehungsweise 97.500 Kinder in Südtirol haben im Vorjahr diese staatliche Unterstützungsleistung bezogen. Dies sei eine gute Entwicklung, dennoch sei man darum bemüht, im Austausch mit den zuständigen Stellen in Rom, weitere Verbesserungen (zum Beispiel für Alleinerziehende oder für Eltern mit volljährigen Kindern mit Behinderung) zu erzielen: "Die Familien sollen weiter bürokratisch entlastet werden", hob Deeg hervor.

Mehr Familien haben Landeskindergeld bezogen

Einen Überblick über die Familienleistungen 2022 gab Eugenio Bizzotto, Direktor der Agentur für Soziale und Wirtschaftliche Entwicklung (ASWE). Insgesamt seien 113,5 Millionen Euro im Jahr 2022 an Familien in Südtirol ausbezahlt worden: Der Großteil davon (rund 77 Millionen Euro, bzw. 69 Prozent der Gesamtausgaben) in Form des Landeskindergeldes. Dabei sind 36,3 Millionen Euro als "reguläres" Landeskindergeld ausbezahlt worden, 41,6 Millionen Euro wurden in Form von Einmalzahlungen an Familien weitergegeben. Auch bei der Anzahl der Begünstigten liegt das Landeskindergeld an erster Stelle: Insgesamt 35.900 Südtiroler Familien haben im Jahr 2022 mindestens eine Monatsrate des Landeskindergeldes bezogen (im Vergleich 2021: 26.798 Bezugsfamilien, 32,4 Millionen Euro). "Dank der guten Zusammenarbeit mit den Patronaten konnten somit zahlreiche Familien wichtige Unterstützungsleistungen in Anspruch nehmen", hielt ASWE-Direktor Eugenio Bizzotto fest. Bizzotto zeigte anhand von zwei Praxisbeispielen auf, wie sich die Änderungen, gepaart mit dem staatlichen Kindergeld (Assegno unico), für viele Familien vorteilhaft ausgewirkt hätten. Positiv sei zudem, dass die Anträge auf die rentenmäßige Absicherung der Erziehungszeiten weiter zunähmen, führte Bizzotto aus. Bei den ausbezahlten Beiträgen jedoch gab es 2022 es einen Rückgang: Diesen erklärte ASWE-Direktor Bizzotto damit, dass mehr Antragstellende Einzahlungen in den Zusatzrentenfonds tätigen (für die ein Beitrag bis zu 4000 Euro möglich ist), Einzahlungen in die Pensionskasse sind hingegen stabil (hier beträgt der regionale Beitrag bis zu 9000 Euro). Einen Überblick über die Familiengelder von Land und Staat gibt es online im Familienportal unter www.provinz.bz.it/familiengelder oder in der neuen, aktualisierten Broschüre "Familiengelder in Südtirol 2023", welche in Kürze auch in den Patronaten aufliegen wird. 

2013-2023: 10 Jahre Familienfördergesetz

Die rechtliche Basis für die Familiengelder, aber auch für zahlreiche weitere Maßnahmen für Familien in Südtirol ist das Familienfördergesetz (LG 8/2013). Seit dessen Verabschiedung im Mai 2013 seien in den drei Schwerpunktbereichen (frühzeitige Stärkung, Vereinbarkeit, finanzielle Unterstützung) zahlreiche Schritte gesetzt worden, informierte Carmen Plaseller, Direktorin der Familienagentur des Landes. Besonders hervorzuheben sei dabei unter anderem, dass mittlerweile jedes dritte Kind im Alter von drei Monaten bis drei Jahre von einer der 226 Tagesmütter, in einer der 105 Kitas oder in einem der 15 Kinderhorte betreut und begleitet werde. "Die Tendenz hier ist steigend, das merken wir aus den Rückmeldungen der Gemeinden und der Trägerkörperschaften. Diesen Bereich wollen wir weiterentwickeln, wie es Südtirols Familien brauchen", hob Plaseller hervor. Man wolle diesen Weg in Richtung mehr Vereinbarkeit weitergehen, unter anderem indem weiter an Ausbau und Festigung der beiden Audits für familienfreundliche Arbeitgeber ("audit familieundberuf") und für familienfreundliche Gemeinden (Audit FamilyPlus – Familie leben, vivere la famiglia, viver la familia) gearbeitet werde. 2022 sei ein Jahr großer Herausforderungen gewesen, hielt Familienlandesrätin Deeg fest: "Nun gilt es, die Verbesserung der bestehenden Netzwerke zum Wohle der Familien weiter voranzubringen."


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LPA/ck