Obdachlose / Wohnungslose

Mit dem Begriff „Obdachlose“ werden Personen bezeichnet, die nicht nur über keine Unterkunft verfügen, sondern auch eine schwierige Vergangenheit aufweisen, Beziehungsprobleme sowie psychologische Probleme haben und denen es daher nicht gelingt, sich in die Gesellschaft oder ins Berufsleben zu integrieren bzw. zu reintegrieren; mit dem Begriff „Wohnungslose“ werden hingegen Personen bezeichnet, die über keine eigene Unterkunft verfügen. In der Regel handelt es sich um berufstätige Menschen mit Familie und Freunden, die keine Probleme haben, sich sozial zu integrieren.

Obdachlos sein bedeutet heutzutage, sich in einer Situation gravierender Ausgrenzung und äußerster Armut zu befinden, in welcher der Armut nicht nur eine sozioökonomische Bedeutung zukommt, sondern diese die gesamte Existenz der Person betrifft.

Diese extreme Armut äußert sich durch einen Rückzug aus der Welt der sozialen Beziehungen sowie in der Unmöglichkeit, auf herkömmliche Leistungen zurückzugreifen, die von den Sozial- und Gesundheitsdiensten angeboten werden.

Die Hilfeleistungen, die den Obdachlosen angeboten werden, müssen auf die Wiedererlangung ihrer Fähigkeit zielen, eigene Entscheidungen zu treffen und die Hilfe nicht nur im herkömmlichen Sinn als Bereitstellung von Nahrung, Kleidung oder Geld zu sehen, sondern auch von Elementen, die zur Bewusstseinsfindung und Gestaltung des eigenen Lebens und der eigenen Gesundheit beitragen.