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Allgemeinmedizin: Wettbewerb und Neuerungen im Ausbildungsprogramm

Die Landesregierung hat sich heute mit der Sonderausbildung in Allgemeinmedizin befasst. Thema waren die Wettbewerbsausschreibung und Anpassungen im Curriculum der Ausbildung.

Junge Mediziner, die ihr Doktoratsstudium in Humanmedizin abgeschlossen haben, können zwischen einer Ausbildung in Allgemeinmedizin oder einem Facharzt wählen. Um dem steigenden Bedarf an Allgemeinmedizinern entgegenzuwirken, finanziert das Land jährlich 30 Ausbildungsplätze in Allgemeinmedizin. Für den nächsten Ausbildungsstart im September 2022 werden nun mit Beschluss der Landesregierung 21 der jährlich verfügbaren Plätze für die Sonderausbildung in Allgemeinmedizin ausgeschrieben - die übrigen neun Plätze sind bei der letzten Ausschreibung besetzt worden. Die Prüfungen des Wettbewerbs finden am 10. August statt.

Mit dieser Ausschreibung wird erstmals auch die Möglichkeit der Teilzeit angeboten. Damit möchte das Land die Ausbildung attraktiver gestalten. Landeshauptmann und Gesundheitslandesrat Arno Kompatscher erklärt, dass "in den nächsten zehn Jahren rund 100 Ärztinnen und Ärzte für Allgemeinmedizin das Pensionsalter erreichen werden. Aktuell absolvieren bereits 32 Mediziner die Ausbildung in Allgemeinmedizin. Mit der Einführung der Teilzeit-Ausbildung möchten wir die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern und den Auszubildenden ermöglichen, einer Nebentätigkeit nachzugehen". Letzteres sei vor allem interessant für Ärztinnen und Ärzte, die bereits als Fachärzte tätig sind und eine zusätzliche Spezialisierung in Allgemeinmedizin anstreben. Am Auswahlverfahren am 10. August können Personen mit abgeschlossenem Medizinstudium teilnehmen. Dabei muss das Studium bis spätestens einen Tag vor dem Prüfungstermin abgeschlossen sein.

Neuerungen im Ausbildungsprogramm

Die Landesregierung hat zudem Anpassungen im Ausbildungsprogramm genehmigt, um die angehenden Allgemeinmediziner bestmöglich auf die Betreuung von Patientinnen und Patienten vorzubereiten. Unter anderem wird ein dreiwöchiges Praktikum in den Alzheimer Assessment Units oder Memory Clinics der Gesundheitsbezirke eingeführt, da die Allgemeinmediziner bei Demenzerkrankungen meist die ersten Ansprechpartner für Betroffene sind. In den letzten Jahren sind Ärztinnen und Ärzte für Allgemeinmedizin zudem vermehrt in Kontakt mit dem rheumatologischen Dienst des Landes, weshalb der Praktikumszeitraum auf der rheumatologischen Ambulanz verlängert wird. Im Gegenzug werden einige Praktika und Seminare verkürzt oder als Blockseminare umstrukturiert.

Die Sonderausbildung in Allgemeinmedizin wird vom Institut für Allgemeinmedizin mit Sitz am Universitären Ausbildungszentrum Gesundheitsberufe "Claudiana" organisiert. Die Praktika und Seminare finden an der Claudiana, an den akkreditierten Krankenhäusern des Landes sowie bei verschiedenen Ärztinnen und Ärzten für Allgemeinmedizin und Pädiatrie statt. Die Auszubildenden erhalten für die Zeit ihrer Ausbildung ein Stipendium des Landes. Im Gegenzug verpflichten sich die Absolventinnen und Absolventen dazu, innerhalb von fünf Jahren nach Abschluss der Ausbildung für drei Jahre als Allgemeinmedizinerin oder Allgemeinmediziner im Landesgebiet zu arbeiten.

Weiterführende Informationen zur Anmeldung und den Fristen sind auf der Webseite des Landes Südtirol einsehbar.


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LPA/so