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Obdachlosigkeit und öffenticher Wohnbau: Impulse aus Wien eingeholt

Im Gespräch mit dem Wiener Sozialstadtrat Hacker hat sich Landesrätin Deeg Inputs für eine Weiterentwicklung bei der Unterstützung im Bereich Wohnen geholt: „Wollen unser soziales Netz verdichten.“

Landesrätin Deeg (u.l.) holte sich Inputs aus Wien bei Sozialstadtrat Peter Hacker (u.r.), Anita Bauer (o.l.) und Kurt Gutlederer (o.r.) vom Fonds Soziales Wien. (Foto: LPA)

Soziallandesrätin Waltraud Deeg hat sich in einer Videokonferenz mit dem amtsführenden Wiener Stadtrat für Soziales, Gesundheit und Sport, Peter Hacker über Strategien und Modelle zum Thema Wohnungs- und Obdachlosigkeit ausgetauscht. Am Gespräch nahmen auch vom Fond Soziales Wien Geschäftsführerin Anita Bauer und Kurt Gutlederer, der Leiter des Bereichs Wohnungslosenhilfe teil.

Wien als Beispeil für Begleitung obdach- und wohnungsloser Menschen 

Wien gilt in Sachen Mietmarkt und den Umgang mit dem Phänomen der Wohnungslosigkeit als europaweites Best Practice Modell. Die Stadt, gleichzeitig auch Österreichs flächenmäßig kleinstes Bundesland, kann bereits seit vielen Jahren auf ein angepasstes Stufenmodell bei der Unterstützung von obdach- und wohnungslosen Menschen verweisen. Dabei gebe es unterschiedliche, angepasste Wege, um Menschen möglichst zielgerichtet und langfristig in die Selbstständigkeit zu führen. Einer der Erfolgsschlüssel in Wien sei der öffentliche Wohnbau mit 250.000 Wohnungen, wodurch leistbares Mieten ermöglicht werde. "Wenngleich die Voraussetzungen zum Teil andere sind, können wir von dem Wiener Modell dennoch einiges lernen. Auch bei uns laufen die Vorbereitungsarbeiten für einen Gesetzentwurf zum öffentlichen Wohnbau, der unser Modell des sozialen Wohnbaus weiterentwickeln und verbessern soll", ist Landesrätin Deeg überzeugt. 

Neben Wochnung auch fachliche Begleitung wichtig

Stadtrat Hacker berichtete davon, dass eine Analyse der eigenen Leistungen im Bereich der Wohnungs- und Obdachlosigkeit ergeben habe, dass Menschen nicht allein durch Wohnraum wieder in ein eigenständiges Leben entlassen werden könnten. Vielmehr müssten Wohnen und Betreuung parallel erfolgen. Eine wesentliche Erkenntnis dieser Analyse war die Feststellung, die Betreuung in der Zielwohnung aufzubauen, um Menschen am Ende des Betreuungsweges nicht aus einer für sie gewohnten sozialen Umgebung zu reißen. Dies sei einer der sozialpolitischen Eckpfeiler in Wien, hob Hacker hervor.

Anita Bauer und Kurt Gutlederer berichteten unter anderem über das Modell des Housing First, dessen Umsetzung und Ausdehnung auch in Südtirol derzeit ins Auge gefasst wird. Housing First sei vor allem dann wirkungsvoll, wenn es nicht nur um die Wohnung selbst gehe, sondern um eine gute und fachliche Begleitung und Betreuung der Menschen. "Das Gespräch mit meinem Wiener Amtskollegen und den Experten vom Fonds Soziales Wien hat gezeigt, dass es kein Pauschalmodell für obdach- und wohnungslose Menschen gibt, sondern immer die individuellen Voraussetzungen und Ansprüche berücksichtigt werden müssen. Wir werden den Austausch mit Wien fortsetzen, um wichtige Impulse für unseren Südtiroler Weg mitzunehmen und dadurch unser soziales Netz in diesem Bereich zu festigen", sagt Soziallandesrätin Deeg.

LPA/ck

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