Betreuung während der Schwangerschaft

Die Initiative „Rund um die Geburt“ der Autonomen Provinz ist ein multidisziplinäres Betreuungsmodell, das entwickelt wurde, um Frauen bzw. Paare während der Schwangerschaft, der Geburt und des Wochenbetts sowie das Neugeborene bis zum ersten Lebensjahr zu betreuen, zu begleiten und zu unterstützen. Jede Frau wird entsprechend ihrer klinischen Bedürfnisse den für sie am besten geeigneten Pfad gehen.

Erstuntersuchung, Screening und Risikoabschätzung

Jede Frau wird je nach Situation dem für sie geeigneten Betreuungspfad zugewiesen. Am Anfang steht immer eine Erstuntersuchung mit einer allgemeinen medizinischen Einschätzung und einem Informationsgespräch mit der Frauenärztin/dem Frauenarzt und einer Hebamme oder Geburtshelfer.

In einem zweiten Termin wird das sogenannte "Ersttrimester-Screening" durchgeführt. Diese Vorsorgeuntersuchung umfasst einen hochauflösenden Ultraschall sowie die Auswertung der ersten klinischen Daten der Mutter und der Ergebnisse der ersten Laboruntersuchungen. Aufgrund der Ergebnisse kann die Schwangerschaft über einen Farbcode einer Risikostufe zugeordnet werden:

  • niedriges Risiko (grün)
  • mittleres Risiko (gelb)
  • hohes Risiko (rot)

Frauen mit niedrigem Schwangerschaftsrisiko - man spricht auch von physiologischer Schwangerschaft - werden von der Hebamme betreut, die das Risiko der Schwangerschaft bei jeder Untersuchung neu bewertet und entsprechende Folgeuntersuchungen vorschlägt.

Bei mittlerem Risiko werden die Kontrollen von der Gynäkologin/dem Gynäkologen gemeinsam mit der Hebamme durchgeführt. In Hochrisikosituationen wird die Frau von der Gynäkologin/dem Gynäkologen in Zusammenarbeit mit anderen Fachärztinnen und Fachärzten und/oder anderen medizinischen Fachkräften betreut, die je nach spezifischen klinischen Zustand der Patientin einbezogen werden.

Ambulante Untersuchungen während Schwangerschaft und Wochenbett werden in den Gesundheitsbezirken, den Familienberatungsstellen oder den Ambulatorien der Krankenhäuser des Sanitätsbetriebs durchgeführt.

Weitere Informationen: Schema Visiten BRO

Wie kann ich eine Erstvisite vormerken?

So können Sie Ihre erste Schwangerschaftsuntersuchung vormerken:

  • ELVS (Einheitliche Landesvormerkstelle), Tel.: 100 100 (Vorwahl 0471, 0472, 0473 oder 0474);
  • Web: sanibook.sabes.it oder über die App Sanibook, die im Play Store oder App Store heruntergeladen werden kann
  • E-Mail: vormerkungen@sabes.it

Einen Erstkontakt mit der Sprengelhebamme können Sie über die jeweiligen Sprengel aufnehmen.

Es auch möglich, sich an die Familienberatungsstellen oder private Hebammen/Gynäkologen zu wenden. Das jeweiligen Fachpersonal wird Sie darüber informieren, welche Befunde und Ultraschalle vom Betreuungspfad „Rund um die Geburt“ vorgesehen sind und wie man sie vormerken kann.

Ärztliche Visiten und Laboruntersuchungen

Die in der Schwangerschaft vorgesehenen Untersuchungen werden von der Ärztin/dem Arzt verschreiben; sie können in einer Blutabnahmestelle Ihrer Wahl vorgemerkt werden. Die kostenlosen Untersuchungen der Grundversorgung in der Schwangerschaft sind im Rahmen der Wesentlichen Betreuungsstandards vom Gesundheitsministerium festgelegt.

In Südtirol sind bei niedrigem Schwangerschaftsrisiko folgende ticketbefreite Untersuchungen vorgesehen:

  • Ultraschall I. Trimester
  • Nackentransparenz
  • Morphologischer Ultraschall
  • Ultraschall III. Trimester

Krankenhausaufnahme zum Geburtstermin

Auch wenn Sie während der Schwangerschaft von einer Familienberatungsstelle oder privatärztlich begleitet wurden, müssen Sie zum Geburtstermin im Geburtszentrum Ihrer Wahl  ein vorbereitendes Gespräch mit dem zuständigen Fachpersonal vereinbaren.

Im Gespräch mit der Hebamme wird die Krankengeschichte der Mutter und die Dokumentation der Schwangerschaft überprüft (Untersuchungen/Tests, Ultraschall, Visiten), um den Ablauf der Geburt bestmöglich zu planen.

Am Ende der Schwangerschaft wird mit klinischen Untersuchungen und Kontrollen sichergestellt, dass die Schwangerschaft normal verläuft. Dabei wird der Gesundheitszustand der Mutter untersucht, ihr Blutdruck gemessen und, falls angezeigt, mit einer Kardiographie überprüft, ob es dem Kind gutgeht. Bei niedrigem Schwangerschaftsrisiko wird der Zustand von Mutter und Kind erst zum Geburtstermin überwacht. Wenn ein Risiko vorliegt, so entscheidet das zuständige Fachpersonal, ab wann eine Überwachung erfolgen soll.

Mögliche Komplikationen und Risikoschwangerschaften

Während der Schwangerschaft können manchmal Komplikationen auftreten. Nachstehend finden Sie weiterführende Informationen zu möglichen Komplikationen und Pathologien.

 

 

Fehlgeburt und Totgeburt

Leider findet nicht jede Schwangerschaft ein glückliches Ende. Die Frau kann im I. oder II. Trimenon (Schwangerschaftsdrittel) eine Fehlgeburt erleiden. Im III. Trimenon kann es zum intrauterinen Fruchttod kommen (Totgeburt).

 

Für weitere Informationen: