Sportsystem

Sportsystem
© Laura Savoia

An der Spitze des internationalen Sportsystems steht das Internationale Olympische Komitee IOC, welchem die nationalen olympischen Komitees (NOKs) der einzelnen Länder angehören. Außerdem koordiniert das IOC die internationalen Sportfachverbände der verschiedenen olympischen und anerkannten Sportdisziplinen: Statuten, Routinen und Aktivitäten dieser Verbände dürfen nicht im Widerspruch zur Olympischen Charta stehen. De facto ist das IOC in Sachen Sport nicht nur den internationalen Sportfachverbänden, sondern auch den NOKs und somit den Mitgliedsländern übergeordnet, es koordiniert also die territoriale und fachspezifische Organisation des internationalen Sports.

Auch auf kontinentaler Ebene gibt es olympische Komitees und Sportfachverbände, welche den entsprechenden internationalen Gremien untergeordnet sind und im Rahmen derer Richtlinien die territoriale und fachspezifische Aktivität im eigenen Kontinenten organisieren, in unserem Falle zum Beispiel das Europäische Jugend-Olympiafestival oder Europameisterschaften der verschiedenen Sportdisziplinen.

Die NOKs haben staatsintern meist lokale Verzweigungen, ebenso wie die internationalen Sportfachverbände kontinentale, nationale und dann auch lokale Verzweigungen haben, die hierarchisch organisiert sind. Die nationalen Sportfachverbände sind jeweils Mitglieder beim NOK, die lokalen Verbände beim lokalen olympischen Komitee. Dadurch entsteht auf internationaler und nationaler Ebene ein komplexes hierarchisches Netz der territorialen Kompetenzen der olympischen Komitees und Fachkompetenzen der Sportverbände.

Die NOKs sind natürlich auch in den jeweiligen nationalen Kontext eingebettet.

Das Italienische Olympische Komitee (Comitato Olimpico Nazionale Italiano, kurz CONI) hängt direkt vom Präsidium des Ministerrats ab und spielt eine zentrale Rolle in der italienischen Sportwelt allgemein, nicht nur in Bezug auf die olympische Aktivität.

Diese Situation ist historisch bedingt; sie geht auf die Organisation zurück, die sich Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt hat und während des Faschismus extrem zentralisiert wurde. Das CONI ist seit jeher eine Art inoffizielles Sportministerium, über welches noch heute die Anerkennung der einzelnen Vereine und Sportfachverbände und die staatliche Finanzierung der Verbände sowie indirekt der bei den Verbänden eingeschriebenen Sportvereine laufen. Nicht nur der olympische Leistungssport, sondern auch der Breitensport ist zum Teil dem CONI untergeordnet: Die sogenannten Körperschaften für die Sportförderung (enti di promozione sportiva) werden vom CONI finanziert.

Zusätzlich zum CONI-System gibt es Interessensvertretungen, zum Beispiel die sportdisziplinspezifischen Ligen oder die Dachverbände der Sportvereine.