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Kontaktkomitee: Forschungskooperation, Lehrangebote, Rechtsstudium

Die wissenschaftliche Zusammenarbeit der Forschungseinrichtungen Tirols und Südtirols,die Studientitelanerkennung sowie das Integrierte Rechtsstudium an der Universität Innsbruck waren einige der Themen, mit denen sich heute (1. Oktober) das Kontaktkomitee befasst hat, in dem das Bundesland Tirol, die Uni Innsbruck, das Land Südtirol und die Südtiroler HochschülerInnenschaft zusammenarbeiten.

Der Kontaktausschuss zwischen den Ländern Tirol und Südtirol, der Uni Innsbruck und den Südtiroler Hochschülern ist heute im Sitzungssaal der Landesregierung zusammengetroffen - Foto: LPA/mb

Wie wichtig die Universität Innsbruck nach wie vor für Südtirol sei, betonte heute zum Auftakt der Sitzung des Kontaktkomitees Landeshauptmann Arno Kompatscher. Zu Recht gelte sie weiterhin als Landesuniversität, die den Südtirolern ein Studium in ihrer Muttersprache ermögliche. Die Partnerschaft und die Zusammenarbeit mit den Forschungseinrichtungen in der Euregio sei der richtige Weg zur Weiterentwicklung und stelle einen Mehrwert dar.

Diese wissenschaftliche Zusammenarbeit der Forschungseinrichtungen süd- und nördlich des Brenners im Rahmen der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino war auch ein Schwerpunktthema des heutigen Treffens. Vertreter der Universität Innsbruck gaben einen Überblick über die laufenden Projekte.

Über die neuen Studienangebote der Universität Innsbruck berichtete Rektor Tilman Märk, der besonders auf die neuen Studienorte Lienz und Landeck hinwies. In Zusammenarbeit mit der UMIT wird in Lienz das Mechatronik-Studium angeboten, während in Landeck Wirtschaft, Gesundheits- und Sporttourismus studiert werden kann. Südtirols Bildungslandesrat Philipp Achammer begrüßte diese neue Initiative: "Es handelt sich dabei um ein wertvolles Studienangebot, auch deshalb, weil das Berufsbild des akademisch gebildeten Mechatronikers auch in Südtirols Unternehmen nachgefragt ist."

Das Lehrangebot aus italienischem Recht an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck bildete einen weiterer Schwerpunkt der heutigen Sitzung des Kontaktausschusses. Das sogenannte Integrierte Rechtsstudium bietet Südtiroler Studierenden die Möglichkeit, italienisches Recht in beiden Sprachen zu studieren. Heute berichtete der Leiter des Instituts für italienisches Recht, Bernhard Eccher, dass ein großer Teil des Studiums nun in deutscher Sprache abgewickelt werde, so dass die Studienabsolventen auch sprachlich für den Arbeitsmarkt in Südtirol gut vorbereitet seien. Er legte auch einen Evaluationsbericht vor, in dem das Institut sehr gut abschneidet. Er informierte zudem, dass sein Institut derzeit an der Übersetzung der Zivilprozessordnung arbeite.

Um dieses Lehrangebot auch für die kommenden Jahre zu sichern, hat die Landesregierung kürzlich für die kommenden drei Studienjahre 335.000 Euro zur Verfügung gestellt. Damit sollen Lehrangebot und der Ankauf einschlägiger Literatur finanziert werden. Im Rahmen der heutigen Sitzung unterzeichneten Landeshauptmann Kompatscher und Rektor Märk den Kooperationsvertrag. 

Die akademische Ausbildung der Lehrpersonen war ein weiterer Tagesordnungspunkt. Sowohl in Italien als auch in Österreich wurden die Ausbildung der Lehrpersonen beziehungsweise das Lehramtsstudium reformiert. Die Universität Innsbruck möchte Ausbildungsabschnitte in Südtirol ermöglichen.

Auch über die fehlende Anerkennung zahlreicher österreichischer Studientitel in Italien wurde gesprochen. Die diesbezüglichen Verhandlungen werden im kommenden Jahr wieder aufgenommen und kündigen sich schwierig an.

Das Kontaktkomitee trifft in der Regel zweimal jährlich zusammen. Nach der heutigen Sitzung wird das nächste Treffen im Frühjahr in Innsbruck stattfinden. Bei dem heutigen Treffen war das Land Südtirol durch Landeshauptmann Kompatscher und Landesrat Achammer vertreten, die Uni Innsbruck durch Rektor Tilmann Märk, die Vizerektoren Sabine Schindler und Roland Psenner sowie Institutsvorstand Eccher.

jw

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