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Erster Euregio-Gemeindentag: Feierlicher Auftakt für Euregio-Rat

Beim ersten Euregio-Gemeindentag haben die Gemeindenverbände von Tirol, Südtirol und Trentino ihre Zusammenarbeit besiegelt. Vorgestellt wurden Willkommenstafel und Gemeindemünze der Euregio. 

Die alte Münzstadt Hall in Tirol war heute (Donnerstag, 30. September) Schauplatz des ersten Euregio-Gemeindetags, bei dem Euregio-Präsident Günther Platter und die Landeshauptleute von Südtirol, Arno Kompatscher, und dem Trentino, Maurizio Fugatti, sowie die Gemeindenverbandspräsidenten der drei Länder Ernst Schöpf (Tirol), Andreas Schatzer (Südtirol) und Paride Gianmoena (Trentino) sowie zahlreiche Bürgermeister und Bürgermeisterinnen begrüßen konnte. 

Euregio-Rat der Gemeinden eingesetzt

Im Rahmen des heutigen Euregio-Gemeindetags wurde der neue Euregio-Rat der Gemeinden eingesetzt: Dieser umfasst je fünf Mitglieder aus Tirol, Südtirol und Trentino sowie einen Vertreter der Alttiroler Gemeinden Cortina d’Ampezzo, Col und Buchenstein. Die Alttiroler Gemeinden wurden 1923 im Rahmen der Teilung des ladinischen Verwaltungsgebiets von Italien an die Provinz Belluno angegliedert. Primäre Aufgabe des Euregio-Rats der Gemeinden ist es, die drei Landeshauptleute in sämtlichen Angelegenheiten der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino zu beraten, die den Wirkungsbereich der Gemeinden betreffen oder besondere Auswirkungen auf sie haben. 

"Für die positive Entwicklung der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino ist eine intensive Zusammenarbeit der Gemeinden der drei Länder unverzichtbar. Der heutige Tag bildet den Startschuss für eine noch engere und vor allem langfristige Kooperation der Gemeinden und ihrer Gemeindeverbände, zugleich holen wir bestehende Gemeindepartnerschaften vor den Vorhang, die anderen Kommunen als Vorbild dienen sollen und stellen auch den Euregio-Rat der Gemeinden vor. Über die Gemeinden holen wir die Bürgerinnen und Bürger der Euregio noch mehr ins Boot, wodurch die drei Landesteile im europäischen Geist weiter zusammenwachsen werden", sagt Tirols Landeshauptmann und derzeitige Euregio-Präsident Günther Platter

Auf die Bedeutung der Gemeinden in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit wies auch Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher hin: "Als kleinste Verwaltungseinheit sind die Gemeinden Garanten von Bürgernähe. Diese Bürgernähe und Bürgerbeteiligung sind für die Europaregion unverzichtbar. Daher setzen wir auf eine Zusammenarbeit der Gemeinden über die Landesgrenzen hinaus und auf die starke Einbindung in die Europaregion. In der Folge werden es auch die Gemeinden sein, in denen der Mehrwert eines europäischen Handelns sichtbar wird."

Der Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti bezeichnete die Einrichtung des Rates der Gemeinden der Euregio als eine wichtige Entwicklung für den EVTZ (Europäischer Verbund Territorialer Zusammenarbeit), da die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino dadurch den Bedürfnissen der Bürger der drei Länder noch näher komme. "Für die Bürgerinnen und Bürger sind die Gemeinden der erste Bezugspunkt mit der öffentlichen Dimension des Lebens. Die Gemeinden sind treibende Kraft in der Gemeinschaft und Katalysator für die aktuellsten Themen, die sie betreffen. Die Beteiligung der Gemeinden an der Entwicklung der Euregio macht diese für die Menschen in Tirol, Südtirol und dem Trentino noch erfahrbarer", so Fugatti. 

"Als Gemeindeverbände haben wir vereinbart, unsere Zusammenarbeit ganz stark in den Fokus der Euregio zu stellen. Der Tiroler Gemeindetag wird heuer erstmals als Euregio-Gemeindetag ausgerufen", informiert Tirols Gemeindenverbandspräsident Ernst Schöpf.  

Das bestätigt auch Südtirols Gemeindenverbandspräsident Andreas Schatzer: "Die Zusammenarbeit der Gemeinden, die wir in Südtirol vorantreiben, wollen wir nun auch im europäischen Geiste in der Europaregion stärken. Der heutige erste Euregio-Gemeindentag mit der Einsetzung des Rates der Gemeinden der Europaregion bildet einen starken Auftakt."

Der Präsident des Trentiner Gemeindenverbandes Paride Gianmoena spricht von einem "Meilenstein" für die Gemeinden der drei Euregio-Länder. Auch für ihn beginnt nun "eine neue Ära der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit: Sie ist vorrangig angesichts der vielen Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede in den drei Ländern. Wenn wir sie als wertvolles Erbe erkennen, können sie den Grundstock für eine soziale, wirtschaftliche und umweltverträgliche Entwicklung bilden. Dazu werden wir in konkreten Projekten die Bevölkerung mit einbinden."

So setzt sich der Euregio-Gemeindenrat zusammen

Aus Südtirol sind im Euregio-Gemeindenrat Gemeindenpräsident Andreas Schatzer, Bozens Bürgermeister Renzo Caramaschi sowie die Bürgermeister Dominik Oberstaller (Welsberg) und Roland Demetz (Wolkenstein) und Bürgermeisterin Rosmarie Pamer (St. Martin in Passeier) vertreten. Tirol ist durch die Bürgermeister von Innsbruck, Georg Willi, Schwendau, Franz Hauser, von Telfs, Christian Härting, von Sölden, Ernst Schöpf, sowie die Bürgermeisterin von Hall, Eva Maria Posch, vertreten. Die Trentiner Mitglieder sind der Bürgermeister von Trient, Franco Ianeselli, von Ville di Fiemme, Paride Gianmoena, von Frassilongo/Garait, Luca Puecher, sowie die Bürgermeisterinnen von Riva del Garda, Cristina Santi, und von Rumo, Michela Noletti. Die Alttiroler Gemeinden vertritt Denni Dorigo, der Direktor des ladinischen Kulturinstituts Cesa De Jan. 

Euregio-Willkommenstafel für Gemeinden 

Als sichtbares Zeichen der Zugehörigkeit zur Europaregion wurde beim Euregio-Gemeindetag die Euregio-Willkommenstafel für Gemeinden präsentiert. Sie ist zweisprachig und kombiniert die wesentlichen Elemente der Gemeinden, der Länder und der Europaregion. Bei all jenen Gemeinden, die eine Gemeindepartnerschaft mit einer Südtiroler oder Trentiner Gemeinde pflegen, werden zusätzlich auch die Namen und Wappen der Partnergemeinden angeführt. Bei der Gastgeberstadt von Hall in Tirol sind dies mit Brixen und Arco gleich zwei Gemeinden. Neben den Partnerschaften der Salzstadt Hall wurden beim Euregio-Gemeindetag auch noch die neue Gemeindepartnerschaft Lans-Montan und die enge Zusammenarbeit der Gemeinden des nördlichen und südlichen Wipptals vorgestellt. 


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LPA/red/jw