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Lawinenkommissionen in der Euregio: Zusammenarbeit über Grenzen

Die Arbeitsweisen der Lawinenkommissionen in der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino zu vereinheitlichen: Das ist Ziel des Projektes Cairos, zu dem jetzt der offizielle Auftakt erfolgt ist.

Die  Zusammenarbeit zwischen den Lawinenkommissionen zu stärken und damit den Schutz vor Lawinen zu erhöhen: Das ist Auftrag des neuen Interreg-Projektes Cairos der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino in Zusammenarbeit mit den Lawinenkommissionen von Tirol, Südtirol und dem Trentino sowie jenen von Salzburg und Kärnten. Die offizielle Auftakt-Veranstaltung am Montag und Dienstag (4. und 5. März) im Landeszivilschutzzentrum in der Drususallee in Bozen eröffnete die Direktorin des Landesamtes für Meteorologie und Lawinenwarnung Michela Munari gemeinsam mit dem Verantwortlichen der Lawinenkommissionsausbildung des Landes Tirol Harry Riedl und dem Verantwortlichen von Meteotrentino Mauro Gaddo.

Für besseren Schutz der Bevölkerung

"Es gilt, die administrativen Grenzen in der Lawinenwarnung zu überwinden, damit die Bevölkerung besser geschützt werden kann", unterstreicht Landeshauptmann Arno Kompatscher, der in der Landesregierung auch für den Bevölkerungsschutz zuständig ist und zudem seit vergangenem Herbst der Euregio als Präsident vorsteht: "Mit diesem Projekt werden erstmals die Strukturen und Werkzeuge für ein lokales Lawinen-Risikomanagement geschaffen, das nicht die politischen Regionsgrenzen, sondern die relevanteren naturräumlichen Grenzen in den Mittelpunkt stellt."

Der Projektname, erläuterte Christoph Mitterer von der Tiroler Landesabteilung Krisen- und Gefahrenmanagement bei der Auftaktveranstaltung, leitet sich vom griechischen Wort Cairos ab, das einen günstigen Zeitpunkt einer Entscheidung bezeichnet. Zudem wurde dazu ein Akronym zusammengestellt: Common Avalanche commission Information, Report and Operations System.

Abstimmung bei Arbeitsabläufen, Ausbildung und Software

Mit diesem neuen Projekt, betonte Christoph von Ach, Generalsekretär des Europäischen Verbunds für territoriale Zusammenarbeit EVTZ Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino, werde das Erfolgsrezept des Euregio-Lawinenlageberichts Albina auf die Lawinenkommissionen heruntergebrochen.

Das Projekt beinhaltet drei Schwerpunkte: die Harmonisierung der Arbeitsabläufe, der Ausbildung und der Software, die dahintersteht. Eine Abstimmung soll in den Bereichen der Tools (Web und Mobil), der Ausbildung (Konzept und Unterlagen) und der Koordination erfolgen. Für das Projekt zuständig sind in Südtirol Silke Griesser vom Landesamt für Meteorologie und Lawinenwarnung in der Agentur für Bevölkerungsschutz, im Trentino Sergio Benigni und in Tirol Harry Riedl.

Interreg-Projekt Cairos – Harmonisierung der Lawinenkommissionen in der Euregio

Mit dem Interreg-Projekt Cairos – Harmonisierung der Lawinenkommissionen in der Euregio hat der Europäische Verbund für territoriale Zusammenarbeit EVTZ Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino ein Folgeprojekt des Leuchtturmprojekts Euregio-Lawinenlagebericht auf den Weg gebracht. Das Projektvolumen beträgt 732.000 Euro, wobei der EVTZ über 100.000 Euro an Eigenmitteln beisteuert, rund 500.000 sind eU-Fördergelder. Das Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und läuft bis zum 31. Jänner 2026. Als weitere assoziierte Partner im Programmgebiet sind die Lawinenwarndienste von Salzburg und Kärnten eingebunden.


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LPA/mac