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Landeshauptmann empfängt den Präsidenten des Verwaltungsgerichts Bozen

Arno Kompatscher und Stephan Beikircher besprechen Rolle, internationale Besonderheit und zweisprachige Herausforderungen des Gerichts

BOZEN (LPA). Seit dem 20. März 2025 steht Stephan Beikircher dem Verwaltungsgericht Bozen als Präsident vor. Nun hat er Landeshauptmann Arno Kompatscher seinen Antrittsbesuch abgestattet. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen die Aufgaben und die besondere Rolle des Gerichts im Gefüge der Autonomie, die internationale Beachtung, die es erfährt, sowie die Herausforderungen des zweisprachigen Justizalltags.

„Das Verwaltungsgericht gibt den Bürgerinnen und Bürgern Rechtssicherheit und ist ein zentrales Instrument zur Kontrolle des Verwaltungshandelns“, betonte Landeshauptmann Kompatscher und unterstrich damit die Bedeutung des Gerichts. Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit, vor dem Verwaltungsgericht endgültige verwaltungsrechtliche Maßnahmen innerhalb von 60 Tagen anzufechten – vorausgesetzt, es liegt eine Verletzung eines gesetzlich geschützten Interesses, eines sogenannten „interesse legittimo“, vor. 

Eine besondere Herausforderung im Gerichtsalltag stellt die Zweisprachigkeit dar – sowohl in der mündlichen Verhandlung als auch, und vor allem, in der präzisen Übersetzung juristischer Fachsprache. Gemeinsam wolle man weiter daran arbeiten, die sprachlichen Anforderungen in der Praxis bestmöglich umzusetzen. Die Rechtssprache in beiden Landessprachen klar, präzise und einheitlich abzubilden, ist eine anspruchsvolle, aber unverzichtbare Aufgabe, waren sich Kompatscher und Beikircher einig.

Auch die internationale Aufmerksamkeit, die das Verwaltungsgericht Bozen aufgrund seiner institutionellen Besonderheiten genießt, war Thema des Gesprächs. „Die Kombination aus Autonomie, Zweisprachigkeit und einer besonderen rechtlichen Stellung macht unser Gericht einzigartig im europäischen Raum“, betonte Präsident Beikircher.

Das Verwaltungsgericht – autonome Sektion für das Land Südtirol – wurde 1989 gegründet und hat seinen Sitz in der Gerstburg in Bozen.

LPA/pio