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Kompatscher bei Regionenfestival: "Autonomie kann wachsen helfen"

Beim Festival der Regionen hat Landeshauptmann Kompatscher mit den Ministern Zangrillo und Piantedosi sowie dem Präsidenten der Region Basilikata, Bardi, am RegionTalk teilgenommen

VENEDIG (LPA). Das Festival der Regionen und autonomen Provinzen ist am 20. Mai zu Ende gegangen. Bei der vierten Ausgabe, die in Venedig veranstaltet wurde, sprachen Landeshauptmann Arno Kompatscher und die Minister Matteo Piantedosi und Paolo Zangrillo sowie der Präsidenten der Region Basilikata, Vito Bardi beim RegionTalk im Teatro La Fenice über Multilevel Governance für eine effektivere Koordinierung zwischen Staat und Regionen.

Kompatscher brachte sich in die Debatte mit dem Beispiel der Südtiroler Autonomie ein, die sowohl im Hinblick auf den Minderheitenschutz als auch auf die Verwaltung und die sozioökonomische Entwicklung als vorbildlich gilt. Gleichzeitig nannte er ein Gegenbeispiel, und zwar den Nationalen Wiederaufbau- und Resilienzplan PNRR, bei dem sich die Koordination zwischen Staat und Regionen bzw. autonomen Provinzen als ineffizient erwiesen habe.

"Wenn richtig ausgeübt, bereichert Autonomie nicht nur das jeweilige Gebiet, sondern trägt zur Entwicklung des gesamten Landes bei", sagte der Landeshauptmann. Der PNRR ist laut Kompatscher kein gelungenes Beispiel dafür: Die Ministerien seien mit Aufgaben betraut worden, auf die sie nicht vorbereitet gewesen waren. Effektiver wäre es gewesen, die Mittel direkt an Regionen und Gemeinden zu verteilen, um Doppelgleisigkeiten bei den Maßnahmen und Widersprüche in den Strategien zu vermeiden, sagte Kompatscher.

Zuvor hatte beim Abschlusstag des Festivals neben den "Hausherren" Luigi Brugnaro und Luca Zaia auch der Vizepräsident der Europäischen Kommission Raffaele Fitto das Wort ergriffen und über die fünf neuen Prioritäten der Kommission – darunter auch die Verteidigung gesprochen. Mit einem Statement des Präsidenten der Konferenz der Regionen und autonomen Provinzen, Massimiliano Fedriga, endete das Festival.

Geschlossen wurde auch der Stand des Landes Südtirol im "Dorf der Regionen", das heuer der nachhaltigen Mobilität gewidmet war. „Wir haben über nachhaltige Anreise und umweltfreundliche Mobilität vor Ort mit öffentlichen Verkehrsmitteln und Fahrrad informiert“, erläutert Martin Vallazza, Direktor des Ressorts Mobilität und Infrastruktur des Landes. Der Südtirol GuestPass als bedeutendes Instrument, Gäste dazu zu bewegen, aufs Auto zu verzichten und öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, sei sowohl bei Besuchern als auch bei anderen Regionen auf großes Interesse gestoßen. Dies zeige, dass Südtirol in puncto Verkehrsverlagerung auf dem richtigen Weg sei, sagte Vallazza.

LPA/mdg/san