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Pegelmessstelle am Villnösserbach in St. Peter erneuert
Landesamt für Hydrologie und Stauanlagen in der Agentur für Bevölkerungsschutz hat Umbau und Ausbau der Pegelmessstelle in Pizack-St. Peter/Villnöß abgeschlossen
BOZEN (LPA). Seit 50 Jahren überwacht ein landesweites Pegelmessnetz Südtirols Fließgewässer mit insgesamt rund 50 Messstellen. Die Pegelmessstelle am Villnösser Bach in Pizack-St. Peter/Villnöß wurde in den vergangenen Wochen und Monaten unter Federführung des Landesamtes für Hydrologie und Stauanlagen in der Agentur für Bevölkerungsschutz umgebaut und erweitert.
Die Messstelle St. Peter wird vom Landesamt für Hydrologie und Stauanlagen betrieben und misst den Wasserstand, die Oberflächengeschwindigkeit und die Wassertemperatur des Villnösser Bachs. Sie ist seit 1979 in Betrieb und wurde umfassend renoviert, um ihre Zuverlässigkeit zu verbessern und sie den modernsten Standards der Pegelbeobachtung anzupassen.
"Zum ersten Mal in Südtirol wurde die Studie der neuen Stationskonfiguration mit Hilfe eines physikalischen Modells im Hydrauliklabor der Freien Universität Bozen durchgeführt", berichtet der Direktor des Landesamtes für Hydrologie und Stauanlagen Roberto Dinale: "Die experimentellen Versuche ermöglichten es, die aus Sicht der Hydrodynamik und des Sedimenttransports sowie im Hinblick auf die Gewässerökologie und das Gewässerkontinuum optimale Projektgeometrie zu definieren." Von der Freien Universität Bozen eingebunden waren die Professoren Michele Larcher und Maurizio Righetti von der Fakultät für Ingenieurwesen, Projektant war Arnold Mair.
An den Arbeiten beteiligt war auch das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord mit Amtsdirektor Philipp Walder, Baustellenleiter Andreas Vettori und Vorarbeiter Patrick Lanthaler. Die Bauausführung erfolgte in sehr beengten Verhältnissen, berichten sie, und es galt, auf die Sicherheit der Umgebung zu achten und trotzdem immer den freien Abfluss des Baches zu garantieren. Deshalb war bereits sehr früh im Jahr begonnen worden, was bei den tiefen Temperaturen eine große Herausforderung für die Organisation und die Gruppe der Bauarbeiter darstellte.
Schutz des Ökosystems und Beibehaltung der Fischpassierbarkeit
"Dem Schutz des Ökosystems und der Beibehaltung der Fischpassierbarkeit wurden nach den Vorgaben des Wassernutzungsplans in der Planung und in der Ausführung der Arbeiten an der Messstation am Villnösser Bach in Pizack-St. Peter/Villnöß besondere Aufmerksamkeit geschenkt", erläutert Amtsdirektor Dinale: "Zu diesem Zweck wurden die zuständigen Fischereibehörden und Fischereiverbände in die Projektentscheidungen einbezogen, beginnend mit den Laborversuchen. In dieser Flussstrecke leben Bachforellen (Salmo trutta) in allen Altersklassen, sporadisch kommt auch die Mühlkoppe (Cottus gobio) vor."
Im Pegelhaus befinden sich die Datensammler; diese dienen der Aufzeichnung und Speicherung der Messwerte, die von der eingetauchten Drucksonde und vom am Ausleger über dem Gerinne befestigten Radarsensor gemessen werden. Alle Messdaten werden in Echtzeit nach Bozen an das Landeswarnzentrum gesendet.
In das Projekt des Umbaus und Ausbaus der Pegelmessstelle am Villnösserbach in Pizack-St. Peter/Villnöß wurden 200.000 Euro - inklusive Hydrauliklabor und Ausführungsplanung - investiert, die durch Maßnahmen zur Aufwertung der Umwelt der Wasserkraftanlage Barbian finanziert wurden.
Daten aller Pegelmessstationen online
Die Daten aller Pegelmessstationen in Südtirol können hier in Echtzeit abgelesen werden: wetter.provinz.bz.it/pegelstationen.asp
LPA/mac