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Weg frei für die Gründung der Agentur Südtirol Digital
Sammelgesetz beinhaltet auch das Schaffen einer Plattform für die Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung - Hofer: "So wird eine koordinierte und verlässliche digitale Transformation möglich"
BOZEN (LPA). Das am 3. Juli im Landtag genehmigte Omnibus-Gesetz umfasst auch eine wegweisende Entscheidung im IT-Bereich: Nämlich die Gründung der Agentur Südtirol Digital (ASD). Ziel derselben ist es, ein Höchstmaß an Nutzung digitaler Technologien in der Organisation der öffentlichen Verwaltung und bei der Erbringung von Dienstleistungen für Private und Unternehmen zu erreichen. "Die Agentur ist der Schlüssel zur optimalen Nutzung unserer IT-Ressourcen", betont Josef T. Hofer, der Direktor der Abteilung Informatik und Verantwortliche für den digitalen Wandel.
Landeshauptmann Arno Kompatscher, in dessen Zuständigkeit auch die Informatik und der digitale Wandel fallen, betonte in seiner Replik im Landtag, dass in den vergangenen Jahren viel im digitalen Bereich getan wurde. Jede Umstellung sei mühsam. Bei der Agentur für Digitalisierung gehe es um eine Einrichtung, die auch das Recht habe, alle betroffenen Stellen zu einheitlichen Standards zu verpflichten, über die Landesverwaltung hinaus.
Der nun vom Landtag genehmigte Gesetz ermögliche das Bündeln der IT-Ressourcen und etabliere gemeinsame Dienste für alle öffentlichen Verwaltungen (zum Beispiel Land Südtirol, Südtiroler Sanitätsbetrieb, Uni Bozen, Gemeindenverband u.a.). Unter anderem im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) wird eine optimale Koordinierung angestrebt.
Die Agentur Südtirol Digital wird unter anderem die Aufgabe haben, die Einführung von Infrastrukturen und Anwendungsstandards zu fördern, um die Kosten für die einzelnen Verwaltungen zu senken und einen einheitlichen Zugang zu den Dienstleistungen zu ermöglichen. "Es werden Synergien geschaffen, Doppelarbeit wird vermieden und die Qualität und Effizienz unserer IT-Leistungen wird enorm steigen. Besonders angesichts des Mangels an IT-Fachkräften ist dieser synergetische Ansatz der einzig praktikable Weg, da viele informatische Herausforderungen verwaltungsübergreifend sind", betont Josef T. Hofer. Durch die gemeinsame Nutzung von Infrastrukturen und Services könnten nicht nur Kosten gespart, sondern auch innovative, flexible Lösungen für alle Verwaltungseinheiten bereitgestellt werden, um die Herausforderungen der Digitalisierung gezielter und effektiver anzugehen.
Josef T. Hofer wird als Direktor der Landesabteilung Informatik für die neue Agentur verantwortlich sein und gemäß den Leitlinien, welche die Landesregierung unter anderem über den Generaldirektor des Landes vorgibt, agieren. Ebenfalls verpflichtet ist er den Beschlüssen des Lenkungsausschusses, der aus 6 Mitgliedern mit nachgewiesener technischer Erfahrung besteht, die von der Landesregierung ernannt werden und denen keine Vergütung oder Sitzungsgelder zustehen.
"Die Agentur Südtirol Digital ist ein entscheidender Schritt, um die Digitalisierung in unserer öffentlichen Verwaltung zu beschleunigen. Sie wird verbindliche Standards setzen und als zentrale Platform die Zusammenarbeit der Verwaltungen fördern, indem sie das 'Silodenken' überwindet", ist Hofer überzeugt. Tragfähige und zukunftsorientierte Entscheidungen im IT-Bereich würden die regionale Wettbewerbsfähigkeit stärken und durch eine koordinierte digitale Transformation neue Möglichkeiten für Wirtschaft und Gesellschaft eröffnen.
LPA/pir/san