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Unwetterschäden Passeier: Aufräumarbeiten Wildbachverbauung und Forst
Nach den Unwetterschäden durch die Murgänge vom 23. Juli im Passeiertal sind das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung West und der Forstdienst mit Aufräumarbeiten befasst
ST. MARTIN IN PASSEIER (LPA). Nach den Murgängen vom 23. Juli abends haben Mitarbeiter des Landesamtes für Wildbach- und Lawinenverbauung West und des Forstdienstes mit Aufräumarbeiten und Arbeiten zur Wiederherstellung begonnen.
Der Landestraßendienst hat in Zusammenarbeit mit der Wildbachverbauung unmittelbar mit der Räumung der Staatsstraße zwischen St. Martin und St. Leonhard begonnen. Am 24. Juli kurz nach 16 Uhr konnte der Straßenabschnitt bereits wieder für den Verkehr geöffnet werden. "Der Straßendienst ist derzeit dabei, die Schäden an der Straßeninfrastruktur beziehungsweise der Brücke zu erheben, um diese in den kommenden Wochen zu beheben", erklärt der stellvertretende Direktor des Landesamtes Straßendienst Burggrafenamt Christian Gufler.
Bei der Örtlichkeit Neuhaus oberhalb der Staatsstraße ins Passeiertal war durch den Murgang eine Brücke im Kalbenbach - auch Kalmtalbach genannt - weggerissen worden, die als Zubringer für ein Elektrizitätswerk fungiert hatte (LPA hat berichtet); Brückenteile der Kalbenbachbrücke hingen später über 15 Kilometer weiter am Brückenpfeiler der MeBo bei der Passermündung fest. Die 17 Meter lange und 4,5 Meter breite Holzkonstruktion lag ursprünglich auf 4 Stahlträgern, auch diese Schienen hat die Mure mitgerissen, sie wurden bis jetzt noch nicht gesichtet, berichtet der Direktor des Landesamtes für Wildbach- und Lawinenverbauung West Peter Egger.
Die Aufräumarbeiten schreiten sehr gut und reibungslos voran, fasst Wildbach-Techniker Jan Kobald zusammen: "Das Gelände vor dem Sägewerk und Burggräflerbau haben wir zum Großteil geräumt, sodass nun die Zugänglichkeit zu den Gebäuden für weitere Aufräumarbeiten gegeben ist. Zugleich haben wir mit den Wiederherstellungsarbeiten an der Zufahrt zu den Gruber Höfen begonnen, die durch die Mure am Heimatscheintalbach verlegt und zerstört wurde. Im Kalbenbach bei Neuhaus, wo die Ufermauer auf Höhe der mitgerissenen Brücke stark beschädigt ist, sind wir mit der Wiederherstellung befasst. Im Vorfluter Passer liegen mehrere tausend Kubikmeter Material, die die beiden Bäche dort abgelagert haben, hier haben wir mit der Räumung des Bachbetts angefangen." Die Behebung der größten Schäden wurde mit einer Sofortmaßnahme von 300.000 Euro finanziert.
Auch der Forstdienst war mit der Forststation St. Leonhard-Passeier bei der Erhebung und der Beseitigung der Unwetterschäden nach den Murgängen vom 23. Juli abends im Einsatz, berichtet der Direktor des Forstinspektorates Meran Georg Pircher, der die Sofortmaßnahmen ausgearbeitet hat und die Arbeiten leitet.
Unterhalb der Ulfaser Alm in der Gemeinde Moos ist der Bach über die Ufer getreten und hat die Zufahrtsstraße auf großer Länge zerstört. Ebenso wurde die Wasserfassung des Elektrizitätswerkes für die Stromversorgung der Alm beschädigt, Almflächen wurden übermurt und die Fassung eines Bewässerungswaales verlegt. Hier wurde vom Forstinspektorat Meran eine Sofortmaßnahme ausgearbeitet, und der Zufahrtsweg wurde über ein Regieprojekt bereits wieder provisorisch befahrbar gemacht.
Die Zufahrt zum Falser Tal und der Falser Alm im Gemeindegebiet von Riffian wurde an mehreren Stellen übermurt, und bei der Äußeren Alm wurde die Brücke und ein Stück des Weges vom Kalbenbach mitgerissen. Die Wiederherstellung ist hier ebenfalls über Sofortmaßnahmen geplant und hat in der vergangenen Woche begonnen.
Für die Beseitigung der Unwetterschäden im Bereich dieser beiden Almen werden 150.000 Euro veranschlagt.
Unterbrochene Hofzufahrten am Ende der Flon-Matatz-Straße sowie die Hofzufahren zu Steinwand und Steinerhof sind wieder passierbar und werden über die Gemeinde St. Martin mit Beiträgen des Forstdienstes instandgesetzt.
Die wichtigsten Wanderwege wurden bereits durch die Forststation Passeier kontrolliert, und die Schäden an verschiedenen Stellen werden so bald als möglich durch die Forstarbeiter beseitigt, damit die Wege wie der Meraner Höhenweg wieder ununterbrochen begehbar werden.
LPA/mac