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Landesarbeitskommission stellt Weichen für Stärkung des Arbeitsmarkts
Arbeitsmarktstrategie 2030, Praktika und Mehrjahresplanung für Aufnahme von Nicht-EU-Arbeitskräften standen im Mittelpunkt der jüngsten Sitzung
BOZEN (LPA). Im Zeichen der verhaltenen Arbeitsmarktdaten stand am 7. August die Sitzung der Landesarbeitskommission. Auf der Tagesordnung standen die neue Arbeitsmarktstrategie 2030, die Zukunft der Sommerpraktika sowie die Mehrjahresplanung für die Aufnahme von Nicht-EU-Arbeitskräften.
Obwohl der Südtiroler Arbeitsmarkt in den ersten sieben Monaten 2025 leicht (um 1,7 Prozent) gewachsen ist, ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr um 4,2 Prozent gestiegen und liegt nun gemäß AMS-Definition bei 6,4 Prozent. "Diese Zahlen sind zwar noch kein Anlass zur Beunruhigung, doch der Austausch mit den Sozialpartnern ist wichtig, um zentrale arbeitsmarktpolitische Themen zur Stärkung des Südtiroler Arbeitsmarktes zu erörtern", betont Arbeitslandesrätin Magdalena Amhof, die sich auf der Sitzung der Landesarbeitskommission von Ressortdirektor Günther Burger vertreten ließ.
Arbeitsmarktstrategie 2030: Qualität und Autonomie im Fokus
Im Fokus der Sitzung stand somit die "Arbeitsmarktstrategie 2030" (AM#S²2030), die die strategische Ausrichtung bis 2030 definiert. Die Strategie zielt darauf ab, die in den vergangenen Jahren geschaffenen Strukturen zu konsolidieren und die Qualität der Dienstleistungen für Arbeitssuchende und Unternehmen weiter zu steigern. Starke und auf Südtirol zugeschnittene Maßnahmen seien dazu notwendig. "Die jüngsten Herausforderungen haben gezeigt, wie wichtig ein maximaler autonomer Handlungsspielraum ist. Arbeitsmarktpolitik muss in Südtirol konzipiert und umgesetzt werden. Unser Ziel ist es, den Arbeitsmarktservice bis 2030 zu einem effektiven und effizienten Dienstleister für alle Belange der Südtiroler Arbeitsmarktpolitik zu etablieren", betonte Burger.
Sommerpraktika: Erfolgsmodell schützen und stärken
Intensiv diskutiert wurde in der Kommission auch die gesamtstaatliche Entwicklung im Bereich der extracurricularen Praktika. AMS-Direktor Stefan Luther unterstrich die Bedeutung der Sommerpraktika als wichtiges Orientierungsinstrument für Jugendliche. Gleichzeitig warnte er vor einer Zweckentfremdung: "Wir müssen dieses Erfolgsmodell schützen und nicht gefährden. Umfragen zeigen, dass sich rund ein Drittel der Praktikantinnen und Praktikanten als Ersatzarbeitskräfte fühlt", erklärte Luther. Er appellierte an die Arbeitgeberverbände, ihre Mitgliedsbetriebe dafür zu sensibilisieren, das System nicht zu überreizen und den Ausbildungs- und Orientierungscharakter der Praktika zu wahren.
"Decreto Flussi": Mehrjährige Planung für Nicht-EU-Arbeitskräfte
Schließlich hat die Kommission den Vorschlag für die Zuweisung der Kontingente für die Beschäftigung von Nicht-EU-Bürgerinnen und -Bürgern für die Jahre 2026 bis 2028 beschlossen. Diese mehrjährige Planung soll den heimischen Betrieben mehr Planungssicherheit geben und den Missbrauch von Arbeitsgenehmigungen eindämmen. Gleichzeitig ist es jedoch wichtig, sich im Schulterschluss mit dem Trentino und der Region Friaul-Julisch Venetien weiterhin aktiv für technische Verbesserungen am staatlichen Zuweisungssystem einzusetzen.
LPA/pir