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Versuchszentrum Laimburg: Äpfel gegen Birkenpollenallergie

Birkenpollenallergien gehören zu den häufigsten Allergien in Mitteleuropa – Forschungsprojekt AppleCare zeigt: Gezielter Apfelkonsum kann Birkenpollenallergie therapieren

BOZEN (LPA). Birkenpollenallergien gehören zu den häufigsten Allergien in Mitteleuropa und verzeichneten in den letzten Jahren auch in Südtirol eine deutliche Zunahme. Das Forschungsprojekt AppleCare, das unter der Leitung des Versuchszentrums Laimburg durchgeführt wurde, zeigt, dass der gezielte Verzehr bestimmter Apfelsorten eine wirksame natürliche Therapie gegen die Birkenpollenallergie sein kann. Die Ergebnisse der Studie wurden bereits im Bayerischen Rundfunk und in der Fachzeitschrift Natur & Heilen vorgestellt und werden demnächst im Wissensmagazin nano auf ZDF und 3sat präsentiert.

Der Landesrat für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Tourismus Luis Walcher unterstreicht den praktischen Mehrwert des Projekts: "Diese Studienergebnisse verdeutlichen, wie stark Forschung und regionale Landwirtschaft ineinandergreifen können. Das Versuchszentrum Laimburg beweist einmal mehr, dass seine Erkenntnisse nicht nur der Landwirtschaft dienen, sondern einen direkten Nutzen für die Bevölkerung bringen. Mit dem Projekt AppleCare wird zudem sichtbar, wie vielseitig der Apfel als gesundes Lebensmittel eingesetzt werden kann."

Hintergrund der Studie ist die enge Verwandtschaft der Allergene: Das Birkenpollenallergen (Bet v1) und das Apfelallergen (Mal d1) sind strukturell so ähnlich, dass das Immunsystem sie kaum unterscheiden kann. Daraus entstand die Idee, die Birkenpollenallergie mit einem gezielten Apfelkonsum zu behandeln. In einer Pilotstudie zeigte sich, dass sich die Patientinnen und Patienten durch den geregelten Verzehr bestimmter Apfelsorten nach und nach an das Allergen gewöhnen und ihre Symptome deutlich abnehmen. Die Pilotstudie wurde vom Primar der Abteilung Dermatologie am Krankenhaus Bozen Klaus Eisendle mitgeleitet: "Ich bin sehr erfreut, dass das Projekt international eine so hohe Aufmerksamkeit bekommt. Wir konnten jetzt bei 50 Patienten zeigen, dass die Therapie mit frischen Äpfeln die Allergie gegen Birkenpollen und Äpfel heilt. Ein besonderer Dank gilt der Landesregierung und dem Bauernbund für die finanzielle Unterstützung des Projekts und dem Sanitätsbetrieb und der Laimburg für die gute Zusammenarbeit."

Auch Gesundheitslandesrat Hubert Messner hebt die Bedeutung der Studie hervor: "Die Ergebnisse des Projekts AppleCare zeigen, dass innovative Forschungsansätze neue Wege in der Allergietherapie eröffnen können. Besonders erfreulich ist, dass hier eine natürliche und alltagstaugliche Methode entwickelt wurde, die vielen Betroffenen echte Erleichterung bringt. Gleichzeitig leisten wir damit auch einen wichtigen Beitrag zur Prävention, indem wir die Lebensqualität von Allergikerinnen und Allergikern nachhaltig verbessern."

LPA/red