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Heizen mit Holz: Mit Beratung 40.000 Anlagen erreichen
Sensibilisierungskampagne "Heizen mit Holz… aber richtig!" wird fortgesetzt – Sachgemäße Holzverbrennung ist entscheidend für die Verringerung der Emissionen
BOZEN (LPA). Umweltverträgliches Heizen mit Holz will gelernt sein. Denn Holz ist zwar ein nachhaltiger Brennstoff, gerade bei den kleineren Holzheizungen wie Kachelöfen, Küchenherde und Kaminöfen kommt es aber auf das richtige Betreiben der Anlage an. Aus diesem Grund hat die Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz in Zusammenarbeit mit der Berufsgruppe der Kaminkehrer im Landesverband der Handwerker (lvh) und der Agentur für Energie Südtirol – KlimaHaus die Sensibiliserungskampagne "Heizen mit Holz… aber richtig!" ins Leben gerufen.
Nach dem erfolgreichen Start im Herbst 2024 wird diese auch in der bevorstehenden Heizsaison fortgesetzt. Im öffentlichen Raum, an zentralen Orten wie Plätzen und Bushaltestellen, sowie online wird es großflächig Plakate geben, um die Bevölkerung auf die Bedeutung des richtigen Heizens mit Holz aufmerksam zu machen. Dazu informieren ein Faltblatt, die Webseite www.heizenmitholz.it und eine Reihe von Kurz-Videos.
"Mit dem richtigen Betreiben der kleinen Holzheizungen lassen sich Emissionen reduzieren und die Luftqualität verbessern", betonte der Landesrat für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz und Energie Peter Brunner bei der Pressekonferenz am 20. Oktober in Bozen. "Ziel der Kampagne ist es, innerhalb 2027 rund 20.000 Betreiberinnen und Betreiber von kleinen Holzheizungen zu erreichen. Da ein Haushalt im Schnitt zwei Anlagen zählt, können wir auf diese Weise das richtige Beheizen von rund 40.000 kleinen Holzheizungen in Südtirol fördern." Das sei gut die Hälfte der rund 70.000 kleineren Holzheizanlagen (von insgesamt 90.000 Holzheizungen), die es in Südtirol gibt.
Individuelle Beratung durch Kaminkehrer
Erreichen will man dieses Ziel auch mit persönlicher Beratung: Rund 20 Kaminkehrerbetriebe in ganz Südtirol bieten im Anschluss an die üblichen Reinigungs- und Wartungsarbeiten eine Beratung zum richtigen Anfeuern mit Holz an: Dabei geht es vor allem um die Verwendung von trockenem Holz und das richtige Befüllen des Ofens und Anzünden: So gilt es, dicke Scheite unten und kleine Scheite darüber mit Anzündhilfe aufzuschichten und von oben anzuzünden sowie die Luftklappen ganz zu öffnen. Aber auch die regelmäßige Reinigung und Wartung der Heizanlagen sind wichtig.
"Bei einer unsachgemäßen Verbrennung sind die Staubemissionen - PM10 und PM2,5 – bis zu 50 Mal höher als bei einer sachgemäßen Verbrennung", erklärte dazu der Direktor des Landesamtes für Luft und Lärm Georg Pichler. "Zudem entsteht der krebserregende Schadstoff Benzoapyren. Die Daten des Emissionskatasters 2024 zeigen, dass die nicht industriellen Verbrennungsprozesse noch immer für einen Großteil der Feinstaub (PM10)- und der Benzo(a)pyren-Emissionen in Südtirol verantwortlich sind."
Hier setzt die Sensibilisierungskampagne an, für die insgesamt rund 980.000 Euro zur Verfügung stehen. Die Mittel stammen vom Ministerium für Umwelt und Energiesicherheit (Mase), das im Rahmen einer Vereinbarung mit dem Land Südtirol zwischen 2023 und 2027 insgesamt fünf Millionen Euro für die Verbesserung der Luftqualität in Südtirol vorsieht.
LPA/mpi