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Wartezeiten im Gesundheitswesen sinken deutlich

Landesrat Messner tauscht sich mit Verbraucherzentrale-Geschäftsführerin Bauhofer zu den Wartezeiten im Gesundheitswesen aus - Die Zahlen zeigen Verbesserungen für Patientinnen und Patienten

BOZEN (LPA). Wie erleben die Menschen das Südtiroler Gesundheitswesen? Dieser Frage widmeten sich Landesrat für Gesundheitsvorsorge und Gesundheit, Hubert Messner und Gunde Bauhofer, Geschäftsführerin der Verbraucherzentrale Südtirol, am 21. Oktober in Bozen. Beim Treffen wurden Anliegen besprochen, die der Verbraucherzentrale von Patientinnen und Patienten gemeldet wurden.

Ein zentrales Thema war die Nutzung der elektronischen Gesundheitsakte, vor allem geäußerte Unsicherheiten, ob Hausärztinnen und Hausärzte automatisch Zugriff auf Befunde haben. Gesundheitslandesrat Messner betonte: "Die Kontrolle über die Sichtbarkeit der Daten liegt bei den Patientinnen und Patienten. Erst nach ausdrücklicher Zustimmung kann medizinisches Personal auf Befunde und Verschreibungen zugreifen. Einzelne Dokumente können bei Bedarf von den Betreuten auch selbst ausgeblendet werden."

Landesrat Messner informierte zudem über aktuelle Entwicklungen im Gesundheitswesen, darunter die Zweisprachigkeit des Personals, der Ausbau der wohnortnahen Versorgung sowie die Situation in den Notaufnahmen.

Im Detail angeschaut wurden die Wartezeiten. "Das Paket von Maßnahmen, das wir zur Reduzierung der Wartezeiten auf den Weg gebracht haben, greift", sagt Messner. "Wir sehen in unseren Daten, dass wir insbesondere bei prioritären Visiten, aber auch bei aufschiebbaren und programmierbaren Leistungen schneller Termine anbieten können."

Daten zeigen Verbesserungen für Patientinnen und Patienten

2024 konnten im Schnitt 78¿Prozent der Anfragen für prioritäre Visiten und diagnostische Leistungen innerhalb der vorgesehenen 10 Tage erfüllt werden. 2025 liegt dieser Wert bereits bei 84¿Prozent, mit einer klar steigenden Tendenz: Im September 2025 wurden 94¿Prozent der 15.117 prioritären Visiten innerhalb von 10 Tagen angeboten. Somit sank die durchschnittliche Angebotszeit von 9,8 Tagen (2024) auf 8,8 Tage.

Ein ähnliches Bild zeigt sich für aufschiebbare und programmierbare Leistungen und Visiten: 2024 wurden 74 Prozent der aufschiebbaren und 83 Prozent der programmierbaren Leistungen und Visiten innerhalb der vorgesehenen Zeit angeboten. Die vorgesehene Zeit beträgt bei aufschiebbaren Leistungen 30 Tage (60 Tage für diagnostisch-instrumentelle Leistungen) und 120 Tage bei programmierten Facharztvisiten bei Fachärzten. 2025 konnten deutlich mehr Anfragen in diesem Zeitraum angeboten werden: Zwischen Januar und September 2025 lagen 90 Prozent der angebotenen aufschiebbaren und 89 Prozent der angebotenen programmierbaren Visiten im vorgesehenen Zeitraum.

Ein weiteres interessantes Detail betrifft die effektive Inanspruchnahme der vorgeschlagenen Termine. Hier zeigt sich, dass viele Patientinnen und Patienten die angebotenen Termine aus unterschiedlichen Gründen nicht sofort wahrnehmen: Die effektive Inanspruchnahme erfolgte bei prioritären Visiten beispielsweise 2025 im Schnitt nach 20,5 Tagen, und das, obwohl Termine im Schnitt innerhalb von 8,8 Tagen angeboten werden konnten.

LPA/red/san