Aktuelles
Adoption: Starkes Netzwerk für lebensverändernde Entscheidung
Dienststelle Adoption Südtirol bietet Information und Begleitung – Adoption für Paare und Einzelpersonen möglich – Land fördert Dienststelle, Verein der Adoptiveltern und Adoptionsvermittlungsstellen
BOZEN (LPA). Rund 27 Kinder haben im vergangenen Jahr über eine Adoption eine neue Familie erhalten. Die Eltern haben dafür eine bewusste und lebensverändernde Entscheidung getroffen. Welche Schritte einer Adoption vorausgehen, welche Voraussetzungen erfüllt werden und welche Unterstützungsleistungen nach einer Adoption bereitstehen, darüber haben am 6. November Familien- und Soziallandesrätin Rosmarie Pamer, die Direktorin des Amtes für Kinder- und Jugendschutz und Soziale Inklusion, Astrid Wiest, Silvia Vidale von der Dienststelle Adoption Südtirol und der Präsident des Jugendgerichtes Benno Baumgartner informiert.
"Eine Adoption bedeutet eine Verantwortung. Um diese Entscheidung bewusst zu treffen, braucht es Begleitung und ein starkes Netzwerk an Unterstützung", führte Landesrätin Pamer einleitend aus. "Jedes Kind hat das Recht in seiner Familie aufzuwachsen. Wenn dies nicht möglich ist, greifen Maßnahmen, die dem Kind ein unterstützendes, gesundes Umfeld bieten", umriss Amtsdirektorin Wiest einleitend die Thematik. Das Land sorge dafür, dass in allen Phasen der Adoption Unterstützung und Begleitung gegeben sind, indem die Dienststelle Adoption, aber auch die Adoptionsvermittlungsstellen und der Verein Südtiroler Adoptiveltern in diesem Bereich unterstützt werden, sagte Landesrätin Pamer.
Zentrale Anlaufstelle für an einer Adoption interessierte Paare und Einzelpersonen ist die Dienststelle Adoption Südtirol. Diese ist seit 2013 aktiv und beim Betrieb für Sozialdienste Bozen angesiedelt. "Wir können auf eine große Bandbreite an Erfahrungen und Informationen zurückgreifen und bieten diesen Dienst allen Interessierten kostenlos an", führte Silvia Vidale von der Dienststelle aus. Adoption habe sich im Laufe der Zeit, ebenso wie die Gesellschaft verändert, deshalb habe auch die Dienststelle ihr Angebot angepasst und biete nun mit einem multidisziplinären Team sowohl Adoptionsvorbereitung, aber auch Adoptionsbegleitung und -beratung an.
Ein wichtiges Ziel sei die Gleichstellung von Adoptivfamilien, die sich auch in kleinen Schritten wie der Ausweitung der Bookstart-Initiative auf Adoptiveltern zeige, hob Vidale hervor. Erinnert sei dabei auch an die kürzlich erfolgte Anpassung im Hinblick auf die Landesfamilienleistungen: Diese stehen nun bei internationalen Adoptionen bereits ab der Genehmigung der Einreise des Kindes zu, nicht mehr erst ab dem Gerichtsurteil.
Auf die rechtlichen Aspekte einer Adoption ging der Präsident des Jugendgerichtes, Benno Baumgartner, ein: "Italien war mit rund 4000 Adoptionen jährlich eines der aktivsten Länder. Mittlerweile werden jedoch nur mehr 500-600 Adoptionen pro Jahr registriert", erklärte Baumgartner. Darum habe es in den vergangenen Jahren immer wieder rechtliche Anpassungen an gesellschaftlichen Veränderungen gegeben. So müssten Adoptivpaare mittlerweile nicht mehr für mindestens drei Jahre verheiratet sein. Seit Kurzem bestehe zudem auch für Singles die Möglichkeit der internationalen Adoption. Eine rechtliche Ungleichheit gebe es jedoch noch für eingetragene Partnerschaften, denen dieses Recht bisher noch verweigert werde, wies der Jugendrichter hin.
Informationen für Interessierte sind bei der Dienststelle für Adoption Südtirol (0471 162 65 86 oder adoption@sozialbetrieb.bz.it) erhältlich.
LPA/ck


