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Alpenverkehr und Zug: Alfreider bei EU-Verkehrskommissar Tzitzikostas 

Landesrat Alfreider sprach in Brüssel mit EU-Verkehrskommissar Tzitzikostas über Brennertransit, Bahnprojekte zwischen München, Prag und Italien sowie zentrale EU-Vorhaben zur Mobilität

BRÜSSEL (LPA). Infrastrukturen- und Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider hat sich am 19. November in Brüssel gemeinsam mit dem bayerischen Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr Christian Bernreiter zu einem Gespräch mit EU-Verkehrskommissar Apostolos Tzitzikostas getroffen. Im Mittelpunkt standen der alpenquerende Verkehr über den Brenner und die Rolle des Alpenraums im europäischen Verkehrsnetz, aber auch zentrale Bahnprojekte und anstehende Entscheidungen der europäischen Verkehrspolitik.

Alfreider, Bernreiter und Tzitzikostas sprachen ausführlich über das Vertragsverletzungsverfahren zum Brennertransit, ein mögliches Slot-System und eine variable Maut, um die Bevölkerung entlang der Achse spürbar zu entlasten und gleichzeitig die Funktionsfähigkeit des europäischen Binnenmarktes zu sichern. Alfreider betonte: "Es ist allen Seiten klar, dass es bis zum europäischen Urteil rund um das Nachtfahrverbot keine Fortschritte geben wird und die Streitparteien auf ihren Positionen verharren. Als Land Südtirol standen wir immer für den Dialog, weil wir endlich Ergebnisse wollen, um von einseitigen Maßnahmen endlich wieder zu einer Korridorpolitik zu kommen."

Ein weiterer Gesprächsschwerpunkt war der Schienenverkehr. Thematisiert wurden die Finanzierungen künftiger internationaler Bahnverbindungen und die Genehmigung der Frecciarossa-Verbindungen München-Rom und München-Mailand sowie Schritte zur technischen Harmonisierung im europäischen Bahnsektor, etwa durch digitale automatische Kupplung und den weiteren Ausbau des Zugsicherung-Systems ETCS. Man war sich einig, dass nur mit attraktiven und gut verknüpften Bahnangeboten eine echte Verlagerung von der Straße auf die Schiene gelingen könne.

Darüber hinaus kamen die transeuropäischen Netze im Verkehr, die Überarbeitung der Richtlinie über kombinierten Verkehr und laufende Dossiers im Straßenverkehr zur Sprache, darunter die Verordnung über Altfahrzeuge, Fragen der technischen Überwachung, Flottengrenzwerte und Verbrennerausstieg. 

Die Vertreter von Südtirol und Bayern machten deutlich, dass der Alpenraum eine sensible, aber strategisch zentrale Transitregion sei, und sagten gegenüber der Kommission zu, auch weiterhin konstruktiv an europäischen Lösungen für nachhaltige Mobilität mitzuwirken.

LPA/red/san