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Sozialdienste begleiten Kinder und Jugendliche in schwierigen Phasen

Im Jahr 2024 wurden 236 Minderjährige von den Sozialdiensten begleitet – Landesrätin Pamer: "In Phase großer Vulnerabilität wird ein sicheres und wohlwollendes Umfeld geschaffen"

BOZEN (LPA). Am 20. November wird seit 1989 der internationale Fokus auf die Kinderrechte gelegt. Unter dem Motto "Jedes Kind zählt" wird am Internationalen Tag der Kinderrechte auf die Verpflichtungen der UN-Kinderrechtskonvention hingewiesen. Zu diesen zählt, dass jedes Kind Anspruch auf besondere Fürsorge und Unterstützung hat. Dies gilt auch und besonders für Kinder, die vorübergehend oder dauerhaft aus der eigenen familiären Umgebung herausgelöst werden. 

In Südtirol liegt die Zuständigkeit dafür beim Jugendgericht und bei den Sozialdiensten, die mit unterschiedlichen Leistungen und Diensten den Kindern begleitend und unterstützend zur Seite stehen. "Es geht darum, Kinder und Jugendliche in einer Phase großer Vulnerabilität zu begleiten und ihnen ein sicheres und wohlwollendes Umfeld für die Entfaltung ihrer eigenen Persönlichkeit zu geben. Dies ist eine wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgabe, der die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sozialdienste tagtäglich und mit viel Empathie und Professionalität nachgehen", sagt Sozial- und Familienlandesrätin Rosmarie Pamer. Man wolle diesen Bereich weiter stärken, indem die Professionalisierung weiter gestärkt wird.

In Südtirol gibt es verschiedene Einrichtungen, die auf Landesebene zum Schutz von Minderjährigen aktiv sind. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 236 Kinder und Jugendliche von den Sozialdiensten begleitet. In den Wohngemeinschaften erhalten Minderjährige nicht nur eine Wohnmöglichkeit, sondern werden durch sozialpädagogische Betreuung und/oder therapeutische Begleitung unterstützt. Derzeit gibt es 18 Wohngemeinschaften mit insgesamt 149 Plätzen, im Jahr 2024 wurden dabei 121 Kinder und Jugendliche betreut. 

Beim Dienst "Betreutes Wohnen" wird die Selbstständigkeit der Minderjährigen gefördert, daher ist dort die sozialpädagogische Betreuung etwas weniger intensiv. 2024 wurden 31 Kinder und Jugendliche in diesem Dienst betreut, insgesamt stehen 43 Plätze in 16 Diensten zur Verfügung. Diese beiden Formen der stationären Dienste für eine zeitlich begrenzte Aufnahme stehen für Kinder und Jugendliche bereit, die Gefährdungen im sozialen oder familiären Umfeld ausgesetzt sind. Dies sind (laut ASTAT-Erhebung "Soziale Einrichtungen für Minderjährige 2024") überwiegend Erziehungsschwierigkeiten der Eltern, als weitere Gründe werden unter anderem Missbrauch oder Misshandlung oder psycho-physische Probleme der Eltern angegeben. In 5 Prozent der Fälle handelt es sich um unbegleitete ausländische Minderjährige. 

Ein Großteil der begleiteten Kinder und Jugendlichen bleiben weniger als ein Jahr in den Einrichtungen. In den insgesamt 8 Tagesstätten (mit 95 Plätzen) erfolgt die Betreuung nur untertags. Im Jahr 2024 wurde dieses Angebot von 84 Kindern und Jugendlichen in Anspruch genommen. Der Fokus liegt dabei auf soziale Integration und die Entwicklung sozialer Kompetenzen der Minderjährigen, meist unter Einbezug der Familiengemeinschaft.

Das Land stellt für diesen Bereich insgesamt fast 25 Millionen Euro zur Verfügung.

LPA/ck