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Sicher auf Skiern durch die Ferien
Eine Studie des Krankenhauses Brixen zeigt, wer sich auf Südtirols Skipisten besonders häufig verletzt und warum - Die Ergebnisse liefern Tipps für sichere Skitage in den Weihnachtsferien
BRIXEN (LPA). Sonne, perfekte Pisten und Ferienzeit: Für viele beginnt jetzt die schönste Zeit des Winters. Doch nicht jeder Skitag endet unversehrt. Im vergangenen Winter behandelte allein das Krankenhaus Brixen 579 verletzte Skifahrerinnen und Skifahrer. Eine Studie wertete die Daten aus der Saison 2023/2024 aus. Die Ergebnisse geben einige Aufschlüsse, wie Skiunfälle entstehen und wie sie sich vermeiden lassen.
Ältere und erfahrene Skifahrende verletzen sich laut Studie häufiger und schwerer als jüngere. Vor allem Knochenbrüche treten bei ihnen überdurchschnittlich oft auf und machen Operationen nötig. Jüngere und weniger Geübte erleiden hingegen häufiger Bänderverletzungen. Am häufigsten betroffen sind bei Verletzungen die Beine, insbesondere das Knie. Rund ein Drittel aller Verletzungen entfällt darauf.
Fast 70 Prozent der Unfälle passieren durch eigene Fahrfehler. Zusammenstöße machen 13 Prozent aus, Sprünge oder Müdigkeit rund sechs Prozent. Die meisten Stürze ereignen sich nicht auf schwarzen, sondern auf roten Pisten. Viele Unfälle passieren zudem in den ersten zwei Stunden des Skitages. Das Wetter spielt kaum eine Rolle: Die Mehrheit der Unfälle geschieht bei Sonnenschein.
Gesundheitslandesrat Hubert Messner zieht ein klares Fazit: "Zusammenfassend zeigt die Studie, dass die meisten Unfälle nichts mit der Piste oder dem Wetter zu tun haben." Messner betont: "Wer seine Grenzen kennt, regelmäßig Pausen macht und sich körperlich vorbereitet, schützt sich selbst am besten."
Ähnlich sieht das auch Primar Christian Schaller, Leiter der Orthopädie und Unfallchirurgie am Krankenhaus Brixen: "Wir sehen oft vermeidbare Verletzungen, die mit Vorbereitung nicht passiert wären." Die Krankenhäuser sind in der Winterzeit auf Skiunfälle vorbereitet. Personal, Abläufe und Operationszeiten wurden gezielt an die Wintersaison angepasst. "Wir stellen uns mit unserem Team und den Operations-Slots so auf, dass wir dem vor allem in den Urlaubszeiten erhöhten Bedarf gerecht werden", sagt Schaller.
Die Studie zeigt auch, wie wichtig Vorbereitung ist. Kondition, Kraft und Gleichgewicht würden das Risiko deutlich senken, sagt Schaller. Aufwärmen vor der ersten Abfahrt und nach der Hütteneinkehr ist ebenso wichtig wie Pausen. Wer also das Tempo etwas reduziert und auf den eigenen Körper achtet, kann in den Weihnachtsferien die Skitage sicher bewusst genießen.
LPA/san


