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Mediengespräch 1/4: Südtirol investiert in Kaufkraft, Arbeit, Wohnen

Landeshauptmann Arno Kompatscher betont Maßnahmen gegen Teuerung, für gerechte Löhne und leistbares Wohnen – Ziel ist mehr finanzielle Sicherheit für Familien sowie Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen

BOZEN (LPA). Landeshauptmann Arno Kompatscher hat am 29. Dezember bei einem Mediengespräch zum Jahreswechsel die Jahresbilanz der Südtiroler Landesregierung und die Vorhaben für 2026 vorgestellt. Dabei rückte der Regierungschef jene Themen in den Mittelpunkt, die viele Familien, Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen sowie Betriebe beschäftigen: steigende Lebenshaltungskosten, Kaufkraftverlust und die schwierige Wohnsituation.

Kompatscher verwies darauf, dass Südtirol mit dem bislang größten Anfangshaushalt seiner Geschichte von über 8 Milliarden Euro gezielt gegensteuere. Allein in den vergangenen zehn Jahren habe das Land durch Steuerentlastungen auf mehr als 2,5 Milliarden Euro an Einnahmen verzichtet, um Kaufkraft zu sichern und den Konsum zu stützen.

Ein zentrales Instrument bleibt die Steuerpolitik. So wird die Wertschöpfungssteuer IRAP für Betriebe, die höhere Löhne zahlen, von 3,9 auf 2,68 Prozent gesenkt. Damit verbleiben den Unternehmen jährlich rund 50 Millionen Euro, die direkt in bessere Entlohnung und Arbeitsbedingungen fließen können. Gleichzeitig wird der IRPEF-Zuschlag sozial neu ausgerichtet: Die Absetzbeträge für Kinder steigen von 252 auf 340 Euro pro Kind, die Einkommensgrenze wird von 70.000 auf 90.000 Euro angehoben.

Auch die öffentlich Bediensteten stehen im Fokus. Für die laufenden Vertragsverhandlungen stehen im kommenden Dreijahreszeitraum rund 450 Millionen Euro zur Verfügung. Bereits aus dem Dreijahreshaushalt 2024-2026 wurden 170,9 Millionen Euro als Ausgleich für den Kaufkraftverlust ausbezahlt, was einer Gehaltserhöhung von mehr als sechs Prozent entspricht. Weitere 268,9 Millionen Euro flossen in fünf neue Bereichsverträge.

Mit Blick auf das Wohnen sprach Landeshauptmann Arno Kompatscher von einer der größten sozialen Herausforderungen. In Bozen liegen die Kaufpreise laut Angaben der Südtiroler Maklervereinigung inzwischen bei 6.000 bis 8.000 Euro pro Quadratmeter, die Mieten für Zwei-Zimmer-Wohnungen zwischen 700 und 1.100 Euro pro Monat. Gleichzeitig werden landesweit in Südtirol gemäß einer Erhebung nach GIS-Steuerklasse über 20.000 Wohnungen für touristische Zwecke genutzt. Mehr als 6.000 dieser Wohnungen sind durch Plattformen wie Airbnb dem regulären Mietmarkt durch Kurzzeitvermietung entzogen, wie aus den in der Haushaltsrede 2025 des Landeshauptmanns dargestellten Daten hervorgeht.

Das Land setzt daher gezielt Maßnahmen zur Rückgewinnung von Wohnraum und investiert in leistbare Mietwohnungen, Preisbindungen und eine strengere Regulierung der touristischen Vermietung. „Leistbares Wohnen ist eine Grundvoraussetzung dafür, dass junge Menschen und Familien ihre Lebenspläne umsetzen können“, betonte Kompatscher. „Mit konkreten Maßnahmen geben wir Sicherheit und stärken die Zuversicht, dass Südtirol ein Land bleibt, in dem sich Leistung lohnt und Zukunft möglich ist.“

LPA/pio