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Strategien zur Stärkung des Genossenschaftswesens

"Wir müssen uns Gedanken darüber machen, wie alle Beteiligten bestehende Genossenschaften stärken und neue genossenschaftliche Ideen fördern können." Mit diesen Worten umreißt Landesrätin Luisa Gnecchi das Ziel, das man mit der Übernahme der Kompetenzen in Sachen Genossenschaften durch das Land vor Augen hat. Ein Ziel, das man nun in der eigens eingesetzten Arbeitsgruppe für das Genossenschaftswesen diskutiert hat.

Der Arbeitsgruppe gehören neben der Landesrätin selbst auch Mitarbeiter der Landesabteilung Innovation, Forschung, Entwicklung und Genossenschaftswesen sowie Vertreter der Genossenschaften an. "Wir haben nach der Übernahme der Kompetenzen von der Region gemerkt, dass es zunächst zu analysieren gilt, welche Rolle das Land einnehmen soll, wenn es um die Förderung und Stärkung des Genossenschaftswesens geht", so Landesrätin Luisa Gnecchi nach dem Treffen der Arbeitsgruppe. Dabei habe man nicht nur die Unterstützung der bestehenden Genossenschaften vor Augen. "Vielmehr geht es auch darum, die Genossenschaftsidee in neuen Bereichen zu etablieren, und zwar immer dann, wenn dadurch ein gesellschaftlicher Mehrwert erzielt werden kann", so Gnecchi.

Beraten wird die Gruppe von Flavio Sangalli, Genossenschafts-Experte der Universität Mailand, der beim letzten Treffen Gemeinsamkeiten und Differenzen zwischen den Sichtweisen der einzelnen Betroffenen aufgezeigt hat. Sangalli verwies dabei darauf, dass die Genossenschafts-Idee auf dem Vormarsch sei, und zwar nicht nur in den klassischen Bereichen: "Die Erfolgsrezepte der Genossenschaften sind auch schon in die Unternehmens-Organisation eingeflossen", so der Experte, der als Beispiele das Arbeiten im Team, das Bilden von Netzwerken, das Denken in Systemen und nicht zuletzt die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen nannte. Man habe erkannt, dass langfristiger Erfolg nicht nur durch die effiziente Verwaltung von materiellen Ressourcen sichergestellt werden könne, sondern vielmehr durch den effizienten Einsatz immaterieller Ressourcen, allen voran des Humankapitals.

Diese Erkenntnis soll nun auch in die konkrete Arbeit der zuständigen Stellen des Landes einfließen. "Eine erfolgreiche Politik gegenüber den Genossenschaften ist nur dann möglich, wenn wir uns auf deren Stärken konzentrieren und unsere Ressourcen gezielt einsetzen, um diese Stärken noch weiter herauszustreichen", so das Fazit Gnecchis nach dem Treffen der Arbeitsgruppe. Diese theoretische Erkenntnis in die Praxis umzusetzen, darum wird es in den kommenden Treffen der Arbeitsgruppe für das Genossenschaftswesen gehen.