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Studie zur Zukunft der Garantiegenossenschaften in Südtirol vorgestellt

Mit klaren Aussagen über die Wege, die die Garantiegenossenschaften in Zukunft einschlagen müssen, wartet eine Studie auf, die das Ressort für Innovation und Genossenschaftswesen in Auftrag gegeben hat. Demnach müssen die Genossenschaften nach unternehmerischen Kriterien geführt werden, effiziente Risikoanalysen bei der Kreditvergabe durchführen und sich als Beratungseinrichtungen der Genossenschaften etablieren.

Landesrätin Luisa Gnecchi, deren Ressort die Studie über die Zukunft der Garantiegenossenschaften bei Luca Erzegovesi, Professor an der Uni Trient, in Auftrag gegeben hat, hat die Ergebnisse nun den Präsidenten der Handwerkerverbände Herbert Fritz (LVH) und Pino Salvadori (SHV) sowie den Vertretern der Garantiegenossenschaften vorgestellt. In der Studie herausgearbeitet werden vor allem die Änderungen, die die europäischen Richtlinien in Sachen Kreditvergabe - bekannt unter dem Schlagwort Basel II - für die Garantiegenossenschaften bereit halten. "Es ist anzunehmen, dass aufgrund der restriktiveren Kreditvergabe-Richtlinien die Nachfrage nach Bürgschaften durch die Garantiegenossenschaften steigen wird", so Gnecchi. Dies vor allem von Seiten kleiner und mittlerer Unternehmen.

Angesichts der steigenden Nachfrage sei es notwendig, so die Studie, in den Garantiegenossenschaften verstärkt auf die effizientesten Risikoanalyse-Modelle zurückzugreifen, wenn es darum geht, Bürgschaften zu übernehmen. Gleichzeitig sollten die Garantiegenossenschaften ihre Rolle als Anlaufstelle für die Unternehmen stärken, wann immer es um die Beratung in Verwaltungs- und Finanzangelegenheiten aber auch um die Kontakte zu den Banken geht.

Erzegovesi kommt in seiner Studie außerdem zum Schluss, dass die Garantiegenossenschaften Prioritäten zu setzen haben. So gehe es in erster Linie darum, die Nachfrage nach Sicherheiten von Unternehmen aus den Bereichen des Handwerks und der Dienstleistungen zu befriedigen und diese auch in Einklang mit den Erfordernissen von Basel II zu bringen. Darüber hinaus müssten das Risiko ebenso wie die anvertrauten öffentlichen Mittel effizient verwaltet und möglichst enge Beziehungen zu den einzelnen Unternehmen aufgebaut werden. Bei diesem Umbau werden die Garantiegenossenschaften, so die Zusicherung von Landesrätin Gnecchi, auch auf die Hilfe des Landes zählen können. Die Ausarbeitung der nun vorgelegten Studie sei ein erster Schritt in diese Richtung.