Kulturgüter in Südtirol

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Ereignishorizont

Seelenlandschaft. Horizontale Farbstreifen im Bild oben und unten, in der Mitte ellipsenförmiges, galaktisches, dynamisches Gebilde in Weiß vor hellem Hintergrund. Auf der Rückseite im oberen Quadranten rechts handschriftliche Werkangaben, Datierung und Signatur mit schwarzem Filzstift: „Ereignishorizont“ / 2017 / Acryl auf Leinwand / 120 x 120 cm / Seiwald.

Objektbezeichnung:
Gemälde
Inventarnummer:
255453
Hersteller:
Seiwald, Luis
Sammlung:
Kunstankauf, Abteilung Deutsche Kultur
Datierung:
2017
Material:
Acrylfarbe, Leinwand
Technik:
gemalt
Institution:
Landesvermögensamt
Maße:
Werk Höhe 120 cm, Breite 120 cm, gerahmt Höhe 122 cm, Breite 122 cm, Tiefe 5 cm
Schlagwort:
Landschaft, Abstrakt
Historische-kritische Angaben:
In jeder Bewegung steckt Energie. Das Credo des Künstlers Luis Seiwald, Energie spürbar zu machen, manifestiert sich hier in der Kreisbewegung, im galaktischen Gebilde, das sich explosionsartig in der Mitte Raum verschafft. Die „Seelenlandschaft“ wird von horizontalen Farbstreifen, nämlich Erdschichten, begrenzt, welche durch ihre Statik die Bewegung potenzieren. „Im Ereignishorizont meines Bildes lösen sich Raum und Zeit auf, es gibt nur ein ewiges ‚Jetzt‘, ein stetiges ‚Da‘“, schreibt der Künstler und macht deutlich, dass er die Wirklichkeit zu sprengen versucht, um eine neue, entfernte und außerhalb unseres Erfahrungshorizonts angesiedelte sichtbar zu machen. (Eva Gratl, in „Arbeiten. Lavori in corso II”, Bozen 2020, S. 218)

Ein Ereignishorizont ist in der allgemeinen Relativitätstheorie eine Grenzfläche in der Raumzeit, für die gilt, dass Ereignisse jenseits dieser Grenzfläche prinzipiell nicht sichtbar für Beobachter sind, die sich diesseits der Grenzfläche befinden. Mit „Ereignissen“ sind Punkte in der Raumzeit gemeint, die durch Ort und Zeit festgelegt sind. Der Ereignishorizont bildet eine Grenze für Informationen und kausale Zusammenhänge, die sich aus der Struktur der Raumzeit und den Gesetzen der Physik, insbesondere in Bezug auf die Lichtgeschwindigkeit, ergibt. Der Radius des Ereignishorizonts wird bei statischen Schwarzen Löchern Schwarzschild-Radius genannt.
(Quelle: Wikipedia)
Das Bild Ereignishorizont ist im unteren und oberen Bereich in eher erdigen und warmen Farben gehalten. Sie stehen für verschiedene Erdschichten, Gegenden und Horizonte. Jeder nimmt diese anders wahr und lebt und erlebt diese individuell. Der zentrale Bereich, in kühlen Farbtönen bis Weiß zeigt einen Ereignishorizonttrichter von oben. Dieser ist in ständiger Bewegung und Drehung, wie alles im Mikro- bis Makrokosmos. Im Ereignishorizont meines Bildes lösen sich Raum und Zeit auf, es gibt nur ein ewiges „Jetzt“, ein stetiges „Da“. Wenn dem galaktischen Raumzeittrichter ein Schwarzes Loch innewohnt, das sogar das Licht verschluckt, ist genau dieses im Zentrum meines Bildes zu sehen. (Luis Seiwald, Juni 2018)

 

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