Kulturgüter in Südtirol

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Schwarzgeschirr

Topf, hohe bauchige Form; Hafen, Bandhafen.
Irdenware (Schwarzgeschirr).
Form:
Flacher Boden; hoher ellipsoider Bauch; steil ausladender, Rand mit geradem Randabschluss.
Flacher Spiegel; steil ansteigende Randinnenseite.
Dekor:
An Bauch und Schulter umlaufend drei Leisten mit Fingerdruckmulden.
Grobkrörniger dunkelgrauer Scherben (Farbeindruck Beigegrau RAL 7006); reduzierend gebrannt.

Über die Schulter in den unteren Wandungsbereich verlaufen unter dem Leistendekor drei diagonale flache Wülste.
Auf den Innenflächen und im unteren Bereich der Außenwandung beiger Belag
Alte Reparatur: Die obere Wandungshälfte ist mit einem großmaschigen Drahtnetz (rechteckige Maschen) verstärkt.

Bemerkungen:
Form und Dekor entsprechen dem v. a. als Vorratsgefäß verwendeten Lavanttaler (Kärnten) „Bandhafen“. Die Anzahl der Dekorbänder bezeichnet das Volumen (dial. „oanpandla“, „zwoapandla“, „draepandla“). Gefäße gleicher Form, oft aber ohne die Bänder, wurden für Topfenwasser (Essigtopf, dial. „eisiheifn“) oder zum Garen von Dampfnudeln (dial. „damnudlheifn“) verwendet.
Der im Lavanttal abgebaute und ausschließlich für die Schwarzhafnerei verarbeitete Ton, die „Dach'n / Tach'n“, enthält einen mit ca. 5% hohen Anteil an organischer Substanz (Kohle). Ein Graphitanteil ist nicht extra nachgewiesen und liegt wenn in natürlichen Mineralien vor.
Ankauf 1995 aus Privatbesitz, Reischach, Bruneck.

Lit.:
Demel Eva, Schwarzhafnerei im Lavanttal. Klagenfurt 2008, S. 38–40; S. 76.

Objektbezeichnung:
Topf
Inventarnummer:
C/1304
Sammlung:
Keramik
Datierung:
1700 - 1899
Material:
Irdenware
Technik:
gebrannt (reduzierend)
Institution:
Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde
Maße:
Höhe 330 mm, Rand Durchmesser 260 mm, Bauch Durchmesser 335 mm, Boden Durchmesser 195 mm, Dmax. Höhe 215 mm, Wandung Stärke 7 mm

 

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