Kulturgüter in Südtirol

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Röstiplatte

Halbtiefe Schüssel mit Kragenrand, Röstiplatte.
Irdenware.
Heimberger Art.
19. Jh.

Form:
Flacher Boden; mit einer Rille abgesetzte, wulstiger Fuß; ausladende Wandung; dreieckiger Kragenrand mit betonten Kanten.
Mittig Leicht aufgewölbter Spiegel; ausladende Wandung.
Dekor:

Form:
Flacher Boden; mit einer Rille abgesetzte, wulstiger Fuß; ausladende Wandung; dreieckiger Kragenrand mit einziehender Randaußenseite und betonten Kanten.
Mittig Leicht aufgewölbter Spiegel; ausladende Wandung.
Dekor:
Orangebraune Engobe über Innenflächen und Rand (Orangebraun RAL 8023; rotbraune Engobe auf der Außenwandung; Malhorndekor in Weiß, Grün und Braun (Signalweiß mit Gelbstich RAL 9003, Zinkgelb RAL 1018, Schokoladenbraun RAL 8017); farblose Glasur.
Auf der Randaußenseite weiße Linie, weißes offenes Tau; am Randscheitel weiße Linie; auf den Innenflächen Wirbelrosette aus stilisierte Blumen (Traubenhyazinthen) aus weißen (Stängel) und doppelten braunen (Blüten) Punktelinien und grünen Blättern.
Hell-orangebrauner Scherben.

Horizontale Brennhilfeabrisse an den Außenflächen.
Die grüne und braune Bemalung ist in eine Richtung verlaufen.
Engobe- und Glasurspuren am Boden.

Bemerkungen:
Aus einer Gruppe von 33 ähnlichen Tellern und Schüsseln mit roter und schwarzer Grundengobe im SVM. Bis auf fünf stammen alle vom Hof Kleinkaneid in Lüsen.
Stieber publiziert die Form als „Halbtiefe Schüssel, aus dem Schwarzwald. Außen roter Anguss, Rand umgeschlagener ‚Schweizer Bord‘.“
In der Ostschweiz sind diese Schüsseln als „Röstiplatte“ (H unter 8–10 cm) bekannt. Die Form imitiert Heimberger Keramik, es dürfte sich um Ware aus dem St. Galler Rheintal – Berneck (CH-SG) oder Lustenau (A-Vorarlberg) – aus dem späten 19. bis Anfang 20. Jh. handeln (Auskunft Andreas Heege, 09.2015 und 29.03.2016).
Vergleichbare Stücke stammen aus Abfallgruben und von Hafnereien in Riezlern, Andelsbuch und Egg im Bregenzerwald (Vorarlberg).
Sammlung Museumsverein Bruneck (1912–1918 ca.).

Lit.:
Rhomberg Harald, Die Geschirrkeramik aus Abfall- und Werkstattbruchgruben beim Hafnerhaus „Geser“, Jöhle 199, Egg / Bregenzerwald (Vorarlberg) – Ein Beitrag zur Betriebs- und Familiengeschichte der Hafnerfamilie Geser im 18. und 19. Jahrhundert. Dipl. Innsbruck 2008.
Spindler Konrad, Ein Grubeninhalt der Zeit kurz nach 1900 aus Riezlern. In: Mennicke Ralph (Hg.), Keramik zwischen Rhein und Maas. Keramische Begegnungen mit Belgien und den Niederlanden. Beiträge zum 38. Internationalen Hafnereisymposium des Arbeitskreises für Keramikforschung im Töpfereimuseum Raeren (B). Raeren 2006, S. 184–194.
Stieber Paul, Deutsches Hafnergeschirr (= Ethnologia Bavarica, Heft 1). München, Würzburg 1976, S. 256, Abb. 133.

Farbangaben (Näherungswerte): RAL-Tabelle RAL K7 classic, Ausgabe 2010.

Objektbezeichnung:
Schüssel
Inventarnummer:
L/188
Sammlung:
Leihgabe, Museum Bruneck
Datierung:
1900 - 1910
Material:
Irdenware
Technik:
bemalt, glasiert, gebrannt (oxidierend)
Institution:
Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde
Maße:
Höhe 92 mm, Rand Durchmesser 308 mm, Boden Durchmesser 149 mm

 

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