Ich wollte immer schon nach Berlin
Kohlezeichnung einer Waldlandschaft mit hohen Bäumen und Buschwerk, Titel am unteren Bildrand handschriftlich mit Kohle: "ich wollte immer schon nach Berlin". Auf der Rückseite oben handschriftlich mit Kohle signiert, datiert und bezeichnet: "Alberti '2012 Titel: Ich wollte immer schon nach Berlin Technik: Kohlezeichnung auf Leinwand".
- Objektbezeichnung:
- Zeichnung (Kunst)
- Inventarnummer:
- 234856
- Hersteller:
- Alberti, Gino
- Sammlung:
- Kunstankauf, Abteilung Deutsche Kultur
- Datierung:
- 2012
- Material:
- Kohlestift, Papier, Leinwand
- Technik:
- gezeichnet
- Institution:
- Landesvermögensamt
- Maße:
- Höhe 60 cm, Breite 60 cm, Tiefe 4 cm
- Schlagwort:
- Landschaft
- Historische-kritische Angaben:
-
Gino Alberti gelingt es in seinen oft großformatigen Kohlezeichnungen, dem schweren kunsthistorischen Ballast der Romantik eine persönliche wie gegenwärtige Sicht der Landschaft entgegenzusetzen und scheut sich auch nicht, diese mit Gefühl und Pathos aufzuladen. Indem der Künstler seine bedeutungsschweren Motive mit Texten in oder unter den Zeichnungen versieht, spielt er bewusst mit Wort-Bild-Bedeutungen. So bricht etwa der Titel „Ich wollte immer schon nach Berlin“ mit der romantischen Waldansicht und vermeidet eine naive Schönfärberei. (Günther Oberhollenzer, in „Arbeiten. Lavori in corso II”, Bozen 2020, S. 22)
Gino Alberti widmet sich der Zeichnung auf großformatigen und kleinformatigen Papierbögen. Die Landschaft im Stil der traditionellen Manier des 19. Jahrhunderts ist sein bevorzugtes Thema im großen Format. Klischees wie klare Bergseen von hohen Nadelbäumen umstellt, strahlende schneebedeckte Gipfel oder die Weite des Ozeans lassen an idealisierte Landschaftsdarstellungen denken. Der romantische einsame Blick auf die menschenleeren Naturräume wird bei genauerer Betrachtung gebrochen: Immer wieder durchkreuzen plakative Schriftzüge wie Ortsangaben, poetische Zitate oder ernüchternde Statements die idyllischen Ausblicke. Im Gegensatz zu diesen symbolisch aufgeladenen Landschaften stehen die gezeichneten Alltagsgeschichten auf kleinen Papierformaten. Text- und Bildfragmente sind nahtlos miteinander verwoben. Die kleinen Papierarbeiten in Tusche sind für Gino Alberti Psychogramme ganz bestimmter Momente seines Lebens. Die Bilder reihen sich assoziativ wie Gedanken und Gefühle aneinander; in ungeordneter Form. In dieser Ausstellung setzt sich Gino Alberti mit Berlin und Palermo auseinander, zwei Orte die in seiner Biografie eine größere Bedeutung haben. (aus: Südtiroler Künstlerbund, „Berlin – Palermo“, Galerie Prisma, Bozen 2012)
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