Kulturgüter in Südtirol

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Ohne Titel

Aus der Serie "Ich spür ein Tier". Vergilbte Seite aus einem alten französischem Buch (S. 496 aus "Ouragan sur D. M. S. "Caine"), darauf mit schwarzer Ölfarbe ein Nashorn gemalt. Asymmetrisch gerahmt, Buchseite befindet sich in der rechten unteren Ecke. Buchseite vorne unten links handschriftlich mit Öl signiert und datiert: "Laner 11". Gerahmt.

Objektbezeichnung:
Gemälde
Inventarnummer:
234637
Hersteller:
Laner, Annemarie
Sammlung:
Kunstankauf, Abteilung Deutsche Kultur
Datierung:
2011
Material:
Ölfarbe, Papier
Technik:
gemalt
Institution:
Landesvermögensamt
Maße:
Höhe 11 cm, Breite 16 cm, gerahmt Höhe 28 cm, Breite 36.5 cm, Tiefe 3 cm
Schlagwort:
Figürlich
Historische-kritische Angaben:
Tierdarstellungen gehören zu den frühesten Motiven in der Kunstgeschichte. Im Werk von Annemarie Laner spielen Tiere eine zentrale Rolle. Im Werkzyklus „Ich spür ein Tier“ setzt die Künstlerin eine reiche Menagerie aus Tierfiguren und Mischwesen in das Blickfeld, darunter 300 Motive auf den vergilbten Seiten eines antiquarischen Buchs: Ein Bildträger mit Patina für ein Sujet mit Geschichte, entsprechend der langen Tradition dieser historisch und kulturell übergreifenden Bildthematik. Die einzelnen Blätter wiederum verhandeln, wie auch die anderen Formate aus der Werkserie, keine tradierte Symbolik, sondern auf einer spontanen Ebene das Tierische als individuelle Projektionsfläche des Geheimnisvollen und Unergründlichen der eigenen (tierischen) Existenz. (Marion Piffer Damiani, in „Arbeiten. Lavori in corso II”, Bozen 2020, S. 124)

Tiere sind im Werk von Annemarie Laner nicht nur ein wiederkehrendes Motiv, sie spielen eine ebenso zentrale Rolle wie die Verwendung von skripturalen Elementen in ihren Bildern. […] In der Werkserie „Ich spür ein Tier“ werden auf vergilbten Buchseiten in gestisch instabilen Linien Tiergestalten, mythische Mischwesen, Dämonen und Fabelwesen evoziert.[…]
Welchem Tier ist Annemarie Laner auf der Spur? Es sind viele, und sie ist nicht eigentlich hinter ihnen her. […] Ihre Tiere gemahnen mehr an die namenlosen Chimären der Kindheit, die Fratzen der Nacht und die Dämonen des Unbewussten als an realistische Tier-Illustrationen. […] Wie die Zeichen einer fremden Schrift überziehen tiefschwarze, mit breitem Pinselzug ins Bild gezogene Formen den klaren Schriftkorpus der vergilbten Buchseiten, die den Malgrund bilden. Dieses Changieren an der Grenze zwischen Rationalität und Animalität ist typisch für das konzeptionelle Denken und Schaffen der Künstlerin. Auch auf den düstersten Seiten ist immer eine Möglichkeit da, die Dinge anders zu sehen und das Buch als eine mögliche Versöhnung zwischen Mensch und Tier fortzuschreiben. Vergleichbar mit den Künstlern des abstrakten Expressionismus lässt sie in einer primitiven Ungelenktheit dem Animalischen, Unbewussten in sich, freien Lauf. Der Prozess des Malens ist ein Prozess der Suche, einer unvorhersehbaren Selbstbewegung des Pinsels, ein Tasten nach sich verschiebenden Grenzen zwischen Tier und Mensch. […] (Heinrich Schwazer, in: http://kultur-online.net, 2011)

 

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