Kulturgüter in Südtirol

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Untitled (A short walk with Reinhold Messner)

Sechs Bleistiftzeichnungen auf Papier in Plexiglasrahmen, die im Zuge eines Marsches des Künstlers in Begleitung des Bergsteigers Reinhold Messner von Vent in Österreich über das Tisenjoch nach Schloss Juval entstanden. Start am Nachmittag des 10. Juli 2002, Übernachtung auf der Similaunhütte, Ende am Nachmittag des 11. Juli 2002.
Die sechs Zeichnungen zeigen Umrisse der Hände und Füße von Reinhold Messner sowie Umrisse diverser Formen, wie die eines Baumes, einer sitzenden Figur (vielleicht eines Buddhas) und einer runden Form.

Objektbezeichnung:
Grafik
Inventarnummer:
1764
Hersteller:
Fulton, Hamish
Sammlung:
Sammlung Museion
Datierung:
2002
Dargestellter Ort:
Vent, Tisenjoch, Similaunhütte, Schloss Juval
Material:
Papier, Bleistift
Technik:
gezeichnet, geschrieben
Institution:
Stiftung MUSEION. Museum für moderne und zeitgenössische Kunst Bozen
Maße:
Papier (2 Zeichnungen) Höhe 29.5 cm, Papier (2 Zeichnungen) Breite 20 cm, Papier (4 Zeichnungen) Höhe 21 cm, Papier (4 Zeichnungen) Breite 14.5 cm
Historische-kritische Angaben:
"Eine Wanderung mit Reinhold Messner zu machen war für mich etwas ganz Besonderes. […] Die Wanderung, die wir gemacht haben, war kurz. Vom Auto aus in Österreich nach oben, dann unter einem in der Abenddämmerung leuchtenden Himmel an einem Seil über einen Gletscher. In der Nacht erreichten wir die Stelle, an welcher der 5300 Jahre alte "Mann aus dem Eis“ gefunden worden war. Dann hinunter zur Similaunhütte in der Nähe der Grenze zu Südtirol. Im Lauf des darauf folgenden Tages begegneten wir am Weg nach Schloss Juval hinunter vielen Leuten, die Messner kannten. Am Ende der Wanderung fragte ich ihn, ob ich die Umrisse seiner Füße zeichnen dürfte. Er sagte ja und stellte seine Füße auf ein Blatt Papier, das ich mitgenommen hatte. Sorgfältig zog ich mit einem Bleistift die Form seiner Füße nach – Füße ohne Zehen. Die Amputationen waren infolge schwerer Erfrierungen am Nanga Parbat 1970 erfolgt. Messner hatte nach seinem Krankenhausaufenthalt erst wieder gehen lernen müssen – diesmal ohne Zehen."
('Kunst zu machen sollte so einfach sein, wie den Boden zu kehren’: Andreas Hapkemeyer im Gespräch mit Hamish Fulton in 'Hamish Fulton: keep moving’, Mailand, Charta 2005, S. 16)
"Hamish Fultons Kunst ist das Gehen. Unterwegs, steil bergauf, bergab, über Schutt und Eis ist er Fußgänger und sonst nichts. Bis in höchste Höhen. Seine Wege aber, die im gehen entstehen und hinter ihm wieder verschwinden, kommen ihm nicht abhanden, wie anderen Spaziergängern zwischen den Welten. […] Bei unserem Marsch vom Ötztal nach Juval – den Nachmittag über im Talgrund, die Nacht hindurch am Eis – überschritten wir den Alpenhauptkamm und öfters unsere Konzentrationsfähigkeit. Hamish blieb immerzu wach und neugierig und aufnahmefähig. 24 Stunden nach unserem Aufbruch kamen wir an und Hamish setzte seine Eindrücke ab, wie sie unsere Schuhsohlen tausendfach auf Fels und Eis hinterlassen haben. Ohne dass etwas davon geblieben wäre. Wind, Regen, und Schnee haben alle unsere Spuren verweht. Nur Hamishs Arbeit ist geblieben."
(Reinhold Messner in 'Hamish Fulton: keep moving’, Mailand, Charta 2005, S. 8)

 

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