Kulturgüter in Südtirol

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Lit. Nr. 5 Fliessband

Ed. 13/50

Lithografie auf Papier, basierend auf Fotografien von Teilen mechanischer Schreib- und Rechenmaschinen, die in einem Solarisations- und Collageverfahren verändert und neu kombiniert wurden.

Objektbezeichnung:
Grafik
Inventarnummer:
2280
Hersteller:
Glauber, Hans
Sammlung:
Sammlung Museion
Datierung:
1965
Material:
Papier
Technik:
gedruckt (Lithografie)
Institution:
Stiftung MUSEION. Museum für moderne und zeitgenössische Kunst Bozen
Maße:
Werk Höhe 50 cm, Werk Breite 65 cm, Kartonhintergrund Höhe 70 cm, Kartonhintergrund Breite 85 cm
Historische-kritische Angaben:
"Meine Arbeiten sind fotografisch entstanden. Die Eigenart des fotografischen Mediums, seine objektive Handschrift in den halbmechanischen Herstellungsverfahren sind – über die Auswahl des Ausgangsmaterials hinaus – für meine ästhetische Intention von zentraler Bedeutung.
Als Ausgangsmaterial dienen Fotografien von Maschinen. Ein foto-chemisches Verfahren (Solarisation) legt dann Linien und Konturen, bzw. deren Zusammenhang zu Strukturen frei. Die funktionalen Zusammenhänge sind jetzt nur mehr als Spuren im Raum erkennbar. Die Maschine wird dabei in ihrer sichtbaren Gestalt aufgelöst, ihr Körperhaftes tritt weitgehend zurück. Die Auflösung bewirkt gleichzeitig die Entstehung einer neuen Gestalt, die als Aufbaumaterial des künftigen Bildes anzusehen ist. Es ist mein Bestreben, das Material vom ursprünglichen Funktionalismus so weit wie möglich zu befreien und es in einen neuen ästhetischen Zusammenhang zu stellen. Es kommt auf den Grad der Abstraktion des Ausgangsmaterials an, inwieweit den neu entstandenen Formen noch etwas Körperhaftes anhaftet, wie weitgehend in meinen früheren Arbeiten, und inwieweit in den jetzt entstandenen Räumen die Spuren der ursprünglichen funktionalen Zusammenhänge zu einer ganz neuen Totalität gelangen. In einigen Fällen werden diese Spuren als konstante Einheit verwendet, die durch symmetrische oder serielle Anordnung neue Bilder liefern. […] Bei den Lithographien wird das Bild ebenfalls auf fotografischem Wege gewonnen, hier aber anschließend über eine foto-mechanisch erstellte Platte auf Druckpapier übertragen. Die besondere Qualität dieses Papiers, wie auch die Möglichkeiten, Farben anzuwenden, hat mich in einigen Fällen veranlaßt, es als Bildträger zu verwenden.
Es scheint mir wichtig, meine Arbeiten von ähnlichen künstlerischen Bewegungen abzugrenzen. Nicht die Maschine selber wird zum Gegenstand ästhetischer Manipulation, wie sie durch Tinguely bekannt geworden ist, sondern vielmehr allein die Abbildung von Maschinen. Es werden keine Maschinen zerstört, sondern aus Abbildungen von Maschinen werden Spuren von Funktionalität durch abstrahierende Reduktion gewonnen und zu einer neuen, ästhetischen Struktur gebracht."
(Hans Glauber "Anmerkungen" in: Aus der mechanischen Stadt, Bilder und Lithographien von Hans Glauber, Galerie nächst St. Stephan, Wien 22.-30. November 1967)

 

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