Kulturgüter in Südtirol

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Kruzifix

Das Kreuz besteht aus holzkluppenförmigen Einzelteilen, die über ein baukastenartiges Stecksystem ohne weitere Hilfsmittel zusammengefügt sind. Der Kreuzkörper selbst steht auf einem quadratischen Sockel, der seinerseits auf einer ebenfalls quadratischen Basis ruht. Die vollplastische Konstruktion hat ein gerüstartiges Erscheinungsbild.

Objektbezeichnung:
Kruzifix
Inventarnummer:
00508
Datierung:
1915 - 1918
Material:
Holz
Technik:
gefügt
Institution:
Hoamet Tramin - Museum
Maße:
Sockel Breite 26 cm, Sockel und Kreuz Höhe 43 cm
Historische-kritische Angaben:
Laut mündlicher Überlieferung wurde das kreuzartige Gebilde während des Ersten Weltkrieges von russischen Kriegsgefangenen gefertigt. Gefangenenlager mit russischen Kriegsgefangenen bestanden auf der gegenüberliegenden Talseite sowohl in Auer als auch in Neumarkt. In Auer standen die Lagerbaracken im Bereich der heutigen Industriezone am nördlichen Dorfausgang östlich der Staatsstraße im Schutz der Felswände. In Neumarkt befand sich das Gefangenenlager auf den so genannten „Gänsplätzen“, einem Ortsteil südlich der Pfarrkirche.
Die meisten Insassen der Gefangenenlager im Unterland kamen beim Bau der Fleimstaler Bahn zum Einsatz, die in Auer ihren Anfang nahm und über Montan, Kaltenbrunn und dem San Lugano Pass weiter nach Cavalese und Predazzo in das Fleimstal führte. Einige der Kriegsgefangenen dürften allerdings wie andernorts auch den kleinbäuerlichen Betrieben als Arbeitskräfte zur Verfügung gestellt worden sein, da die einheimische männliche Bevölkerung selbst an der Front im Einsatz stand. Womöglich gelangte das so genannte „Russenkreuz“ auf diesem Weg in einen Traminer Haushalt.

 

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