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Selbstbemalung II

Ed. 13/35

Graues Mappenwerk mit 20 Schwarzweißfotografien der Aktion, die im Atelier Sailer - Wien, Opernring stattfand. Deckblattbeschriftung:
"GÜNTER BRUS /
SELBSTBEMALUNG II /
1964 /
Atelier Sailer - Wien, Opernring /
Auflage: 35 Exemplare /
Herausgeber: Galerie Heike Curtze, Galerie Krinzinger, /
Inhalt: 20 Photos, Bemerkungen zur "Selbstbemalung", (Faltblatt) /
35 nummerierte Exemplare /
(+ 5 Künstlerexemplare) /
Exemplar Nr. 13 /
Photographie: L. Hoffenreich".

Objektbezeichnung:
Fotografie
Inventarnummer:
1496
Hersteller:
Brus, Günter; Hoffenreich, Ludwig
Sammlung:
Sammlung Museion
Datierung:
1964
Material:
Fotopapier, Pappe, Leinen
Technik:
fotografiert (Schwarzweißfotografie), geklebt
Institution:
Stiftung MUSEION. Museum für moderne und zeitgenössische Kunst Bozen
Maße:
Mappe Höhe 63.2 cm, Mappe Breite 52 cm, Mappe Tiefe 8.5 cm, Fotografie (je) Höhe 49.2 cm, Fotografie (je) Breite 39.8 cm
Schlagwort:
Wiener Aktionismus
Historische-kritische Angaben:
" 'Selbstbemalung ist eine Weiterentwicklung der Malerei. Die Bildfläche hat ihre Funktion als alleiniger Ausdrucksträger verloren. Sie wurde zu ihrem Ursprung, zur Wand, zum Objekt, zum Lebewesen, zum menschlichen Körper zurückgeführt. Durch die Einbeziehung meines Körpers als Ausdrucksträger entsteht als Ergebnis ein Geschehen, dessen Ablauf die Kamera festhält und der Zuschauer miterleben kann.' (Günter Brus, 1965)
Bei der Selbstbemalung übertrug Brus seine mit der gestisch-abstrakten Malerei gemachten Erfahrungen auf den eigenen Körper und in den Raum. Der Körper des Künstlers wurde zum Mittelpunkt des Werkes, oder - wie Brus feststellte-:"Mein Körper ist die Absicht, mein Körper ist das Ereignis, mein Körper ist das Ergebnis." (Wolfgang Drechsler, Porträts. Aus der Sammlung, Wien, 2004, S. 146-147)

"[...] folgt deshalb eine Selbstbemalung, in der sein eigener Körper als Malgrund dienen soll; John Sailer stellt ihm dafür Ende 1964 sein Atelier am Opernring 21 zur Verfügung. Die Aktion hat drei Teile: 1. Handbemalung, 2. Kopfbemalung, 3. Kopfzumalung: 'Analog zu Arnulf Rainers 'Übermalungen' und diese mit meinen eigenen, aktionistischen Mitteln erweiternd, sollte der Kopf des Malers in die Bildfläche eingebunden werden, mit dem Bild eins werden, im Bild verschwinden. Die stille Aktion gliedert sich in einzelnen Tableaus, in denen Brus seine weiß bemalten Körperteile mit ebenfalls weiß gestrichenen Objekten kombiniert; erstmals taucht hier eine schwarze Linie auf, die er vertikal über sein Gesicht oder seinem Unterarm entlang zieht, so dass die Körperteile wie aufgerissen erscheinen. Im Januar 1965 führt Brus im Perinetkeller weitere Film- und Fotoaktionen durch: Silber, Selbstbemalung II und Selbstverstümmelung. Für diese Aktion, an der auch Anni Brus mitwirkt, verwendet er Gegenstände wie Rasierklingen, Mauerhaken, Gabeln, Reißnägeln und Scheren, die sado-masochistische Themen über die malerischen Reminiszenzen dominieren lassen. Die reine Malerei hat Brus zu diesem Zeitpunkt aufgegeben."
(Hrsg. Museum Fridericianum Kassel, Von der Aktionsmalerei zum Aktionismus. Wien 1960-1965, 1988, S. 297-298)

 

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