Lebensraum

Trotz seines oft als gefährlich beschriebenen Rufes ist der Bär in seinem Charakter ein scheues Wesen. Die Umwandlung vieler Flächen in intensiv genutzte Kulturlandschaften zwangen den Bären, sich mehr und mehr in immer weniger berührte Gebiete zurückzuziehen.

Der Braunbär ist in offenen Regionen, Tundren, aber auch in Wäldern beheimatet. In Europa ist er an großräumig bewaldete, dünn besiedelte und gebirgige Gebiete gebunden. Der Bär kommt bis auf 5.000 Meter über Meer vor.

Nutzung des Lebensraumes Braunbär
Nutzung des Lebensraumes Braunbär

Im Alpenraum kommen Bären normalerweise nur in sehr geringen Dichten von 2-3 Individuen pro 100 km² vor. Sie leben nicht territorial, d. h. sie verteidigen ihren Lebensraum nicht aktiv vor anderen Artgenossen. Es kommt somit oft zu Überschneidungen der von den einzelnen Individuen genutzten Lebensräume (home range). Sie benötigen große Gebiete, in denen ihnen während des ganzen Jahres ausreichend Nahrung zur Verfügung steht. Außerdem müssen genügend Rückzugsgebiete vorhanden sein, in denen sie sich ungestört aufhalten können, dasselbe gilt für geeignete Winterquartiere bzw. Gebiete für die Jungenaufzucht. Im Gebirge kann sich die Home range eines einzelnen Individuums über mehrere hundert Quadratkilometer erstrecken. Hier finden sich Tallandschaften gleichsam wie steile Berghänge mit hohen Gipfelregionen. Wie die Routen der in den vergangenen Jahren umherwandernden Bären deutlich an den Tag legten, scheut der Bär auch vor sehr steilen Hängen und des Nachts auch vor menschlichen Siedlungen nicht zurück.