Gesellschaft & Dialog

Egal, was Landwirte anbauen und ernten, sie tun es zur Versorgung der Gesellschaft mit hochwertigen landwirtschaftlichen Produkten – und erhalten im Gegenzug ein Einkommen. Die Gesellschaft wiederum ist ohne ihre Landwirte nicht überlebensfähig – im wahrsten Sinne des Wortes. Beide sind also aufeinander angewiesen. Ein konstruktiver Dialog darüber, wie die Versorgung erfolgen kann und gleichzeitig Landwirte ein ausreichendes Einkommen erwirtschaften können, erscheint unerlässlich. Derzeit gibt es eine Reihe von Problemsituationen und Missverständnissen. Es muss wieder besser gelingen, die Bevölkerung von den Bedürfnissen der Landwirtschaft zu überzeugen, und die Landwirtschaft muss auf die Erwartungen der Gesellschaft besser eingehen.
Hier starten wir:
- Konflikt über den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und die Tierwohlsituation
- Der Wunsch nach Bioprodukten ist groß, die Bereitschaft, dafür einen höheren Preis zu zahlen, nicht immer im gleichen Umfang gegeben.
- Verhärtete Fronten auf Seiten der Produzenten und Konsumenten
- Die Landwirtschaft muss Einkommen für die Bauern schaffen und erschwingliche Lebensmittel für die Konsumenten erzeugen.
Da wollen wir hin:
- Konstruktives Miteinander zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft
- Echte Wertschätzung der Konsumenten für die Arbeit und die Produkte der Landwirte
- Weiterentwicklung der Landwirtschaft im Sinne der Nachhaltigkeit
- Bereitschaft der Konsumenten, angemessene Preise zu bezahlen
- Bereitschaft der Landwirte, sich an neue Erwartungen und Anforderungen der Gesellschaft anzupassen
Konkrete Maßnahmen:
- Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft (Wissenschaftlicher Beirat seit 2018)
- Dialog mit Moderatoren auf Bezirksebene
- Dialog zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft (Webinare LandWIRtschaft 2030 mit über 700 Teilnehmern, Diskussionsrunden in Umsetzung)
Dialog zum heißen Thema „Pflanzenschutz“
Die Debatte um die Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln hat nicht nur im Vinschgau, sondern auch allgemein Gräben aufgeworfen. Landesrat Arnold Schuler hat einen Dialogprozess dazu angestoßen, der die Belange aller Betroffenen in einem umfassenden und fairen Prozess diskutiert und vereint. Professor Matthias Gauly von der Freien Universität Bozen und Franz Tutzer, der ehemalige Direktor der Fachoberschule für Landwirtschaft Auer, führen mehrstufigen Interviews mit den relevanten Akteuren der Gesellschaft, um die Akzeptanz und das Vertrauen in die Landwirtschaft zu stärken. Das Ziel ist nicht nur ein besseres gegenseitiges Verständnis, sondern auch die Weiterentwicklung der Landwirtschaft in diesem Bereich auf der Grundlage eines gemeinsamen Konsenses.
Landesrat sucht Gespräch mit der Bevölkerung
„Heiße Eisen“ und „auf den Nägeln brennen“ ist etwas zu viel des Guten, ev.: Aktuelle Fragen, die den Südtirolerinnen und Südtirolern auf den Nägeln brennen, ansprechen: Das ist das Vorhaben von Landesrat Arnold Schuler. Er will mit der Gesellschaft in Dialog treten und dabei auch Spannungs- und Problemfelder ansprechen. Denn Akzeptanz und Verständnis für Umbrüche in der Landwirtschaft lassen sich nur gemeinsam finden. Der Landesrat will dies zum Thema machen und die Diskussion dazu vorantreiben.