Sharka Krankheit an Steinobst
Die Sharka, auch Pockenkrankheit genannt, ist die gefährlichste Viruskrankheit des Steinobstes. Befallen werden in erster Linie Marillen, Zwetschgen, Pflaumen und Pfirsiche, aber auch botanisch verwandte Wild- und Ziergehölze. Vom Balkan her hat sich diese Virose mittlerweile über nahezu ganz Europa ausgebreitet. In Südtirol wurde Sharka erstmals 1973 an Marillen im Vinschgau festgestellt; Befallsherde gibt es auch mittlerweile bei Zwetschgenanlagen im Eisacktal festgestellt.
Verbreitung
Die Verbreitung kann über befallene Edelreiser und Unterlagen erfolgen. Die größte Bedeutung kommt der Übertragung durch Blattläuse zu; durch Schnittwerkzeuge kann das Virus nicht übertragen werden.
Schadbild
Von der Infektion bis zum Sichtbarwerden des Schadbildes können mitunter mehrere Jahre vergehen. Häufig bleiben die Symptome auf wenige Astpartien oder sogar nur wenige Blätter oder Früchte beschränkt und sind je nach Anfälligkeit der Sorte und den Umweltbedingungen unterschiedlich ausgeprägt.
Blattsymptome:
Marille:
Die Blätter zeigen nach der Laubentfaltung blassgelbe Flecke und Ringe, Flecken und Bänderungen, oft entlang der sekundären Blattadern auf.
Diese Symptome treten insbesondere im Frühjahr bei noch kühlen Temperaturen auf und verschwinden dann später bei zunehmend höheren Tagestemperaturen.
Zwetschge:
Mitunter erscheinen bereits im Frühjahr, spätestens aber zu Beginn des Sommers hell- bis olivgrüne, verwaschene Ringe, Bänder oder Flecken an den Blättern. Diese verlaufen allmählich ins gesunde Gewebe. Bei starker Ausprägung der Symptome wechselt die Färbung der virusbedingten Blattzeichnung schließlich zu braunviolett.
Symptome an Früchten:
Mit Beginn der Fruchtreife sind helle, oft eingesunkene Ringe, bei starkem Befall buckelartige Verformungen zu erkennen; das Fruchtfleisch kann dunkle, gummiartige Stellen zeigen und schließlich ungenießbar werden. Vor allem bei Marillen sind an den Fruchtsteinen helle oder bräunliche Ringe, Linien und Flecke zu erkennen, die sich deutlich von der dunklen Farbe des gesunden Teils abheben.
Geschädigte Früchte anfälliger Sorten bleiben meist kleiner, reifen früher, besitzen einen faden Geschmack und fallen vorzeitig ab.
Bekämpfung
Eine Heilung befallener Bäume ist nicht möglich. Zur Verhinderung einer weiteren Ausbreitung müssen Befallsherde daher möglichst rasch ausfindig gemacht und erkrankte Bäume rigoros gerodet werden. Aufgrund der Neigung zur Bildung von Stockausschlägen muss die Rodung vollständig erfolgen, d.h. kranke Bäume allein nur auszuschneiden ist nicht ausreichend, auch wenn nur einzelne Astpartien Symptome zeigen. Die sicherste Methode zur Abtötung des Baumes ist das Einbringen eines systemischen Herbizides in den Stamm. In Italien gehört die Sharka zu den meldepflichtigen Pflanzenkrankheiten, deren Bekämpfung obligatorisch ist.
Gesetzliche Bestimmungen
- Ministerialdekret vom 28. Juli 2009, in geltender Fassung, „Lotta obbligatoria per il controllo del virus Plum pox virus (PPV) agente della «vaiolatura delle drupacee» (Sharka)"
- Abänderung des Ministerialdekretes vom 28. Juli 2009
- Dekret des Amtsdirektors vom 8. März 2010, Nr. 94/31.2, „Festlegung des gesamten Landesgebietes als Befallsgebiet hinsichtlich der Sharka- Krankheit des Steinobstes"
Meldung verdächtiger Fälle
Landespflanzenschutzdienst
Brennerstraße 6
39100 Bozen
Tel. 0471 415140
Fax 0471 415117
E-Mail: fitobz@provinz.bz.it