Die Hauptbaumarten Südtirols

Die Hauptbaumarten Südtirols
Diagramm Baumarten, Quelle: Interne Daten der Abteilung Forstwirtschaft

Die Baumartenverteilung

Die Fichte ist in Südtirol mit einem Anteil von 60 Prozent die häufigste Baumart. Am zweithäufigsten kommt die Lärche mit einem Anteil von 19 Prozent vor. Die Kiefer ist in der montanen Höhenstufe weit verbreitet und erreicht einen Anteil von 10 Prozent. Die Zirbe dominiert in der hochsubalpinen Höhenstufe in den Zirbenwäldern und Lärchen-Zirbenwäldern mit einem Gesamtanteil von 6 Prozent. Die Tanne (3 Prozent) beschränkt sich auf die Fichten-Tannenwälder und Fichten-Tannen-Buchenwälder in der montanen Höhenstufe.

Das Laubholz nimmt in Südtirol einen Volumenanteil von nur 2 Prozent ein und konzentriert sich auf die kolline und submontane Höhenstufe. Die häufigsten Laubholzarten sind Buche, Hopfenbuche, Flaumeiche und Mannaesche.

Die Fichte

FichtenbaumDie Fichte ist der häufigste Baum in Südtirol. Ihr Holz ist weich, leicht und gut zu bearbeiten. Das gute Bauholz wird meist für Dachstühle, Möbel, Fenster und Türen verwendet. So genannte Klangholz-Fichten haben sehr feine, enge Jahrringe und sind sehr wertvoll: Sie werden für den Bau von Geigen, Gitarren und Klavieren verwendet. Fichtennadeln werden in der Naturheilkunde eingesetzt, zum Beispiel als Badezusatz, Tee oder Sirup bei Husten.

Die Lärche

LärchernbaumDie Lärche ist der zweithäufigste Baum in Südtirol. Sie verliert als einziger heimischer Nadelbaum ihre Nadeln im Winter. Das Holz der Lärche wird sehr geschätzt: Es ist dauerhaft und wetterfest. Deshalb wird Lärchenholz u.a. für Brücken, Fußböden und Außenverkleidungen verwendet. Früher wurden aus ausgebohrten Lärchenstämmen Wasserleitungen gemacht. Dachschindeln aus Lärchenholz halten über 100 Jahre lang. Das „Lörget“ ist das Harz der Lärche. Es wurde früher gesammelt und war ein begehrtes Naturheilmittel und vielseitiger Rohstoff für Salben, Duftstoffe, Klebstoff, Lacke.

Die Tanne

TannenbaumDie Tanne liebt schattige und niederschlagsreiche Lagen. Mit ihren tiefreichenden Wurzeln ist sie wichtig für die Stabilität des Waldbodens. Das harzfreie Tannenholz ist gutes Bauholz. Selbst in Kontakt mit Wasser ist es sehr beständig und wird für die Herstellung von Dachschindeln und im Wasserbau verwendet. Bei den Germanen galten die immergrünen Tannenzweige als Symbol für ewige Lebenskraft. Zur Wintersonnenwende wurden daher Tannenzweige auf Plätze und vor die Häuser gelegt. Der Brauch des Christbaumes kam erst später im 18. Jhd. auf. Die ätherischen Öle in den Nadeln und im Harz helfen bei Erkältung und Rheuma.

Die Kiefer

Kiefer-BaumDie Kiefer ist sehr genügsam und unempfindlich und besiedelt auch Standorte, auf denen andere Baumarten nicht mehr vorkommen (sowohl trockene und felsige Lagen als auch vernässte Standorte wie z.B. Moore). Ihr Holz ist weich, harzreich, sehr dauerhaft und witterungsbeständig. Man verwendet es u.a. zum Bauen, für Möbel, Pfähle und Masten. Früher nutzte man die Waldkiefer zur Harzgewinnung. Und der Kienspan (das sind dünne abgespaltene Kiefernholzstäbe) diente zum Feuer machen und war bis ins 19. Jhdt. eine häufige verwendete Lichtquelle – vor allem für Bauern, die sich keine Kerzen leisten konnten.

Die Zirbe

ZirbenblueteDie Zirbe kommt an der Waldgrenze vor. Wie kein anderer Baum trotzt sie dem rauen Klima des Hochgebirges und hält Fröste unter minus 40° C aus. Das Holz ist wertvoll und für Möbel, Täfelungen und Schnitzarbeiten sehr gefragt. Die wohltuende Wirkung von Zirbenholz-Möbel auf den Menschen ist wissenschaftlich belegt. Für den Menschen angenehm, beim Ungeziefer aber nicht beliebt ist der Duft des Zirbenholzes. Er bleibt jahrzehntelang erhalten und vertreibt Motten aus dem Schrank. Die wohlschmeckenden Nüsse der Zirbe wurden früher im Alpenraum als wertvolles Nahrungsmittel verwendet. Das Öl der Zirbe wirkt beruhigend und ist heilsam bei Erkältungen.

Die Latsche

LatscheDie Latsche ist ein sehr widerstandsfähiger, anspruchsloser Strauch, der vielerorts die Waldgrenze bildet. Ihre elastischen gebogenen Äste legen sich an den Boden (daher auch Legföhre genannt) und trotzen jedem Schneesturm. Das Holz ist hart, wenig elastisch und verströmt einen angenehmen Harzgeruch. Da die Stämme und Äste nicht sehr dick werden, sind sie allenfalls zum Drechseln oder als Brennholz verwertbar. Aus den frischen Nadeln und Zweigen der Latsche gewinnt man das Latschenkiefernöl. Es dient zur äußerlichen und innerlichen Anwendung bei Erkältung, Rheuma, Muskelkater und Durchblutungsstörungen und wirkt anregend auf den ganzen Organismus.