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Projektreise 2008: LH Durnwalder auf Nias

LPA - "Hier auf der Insel Nias wurden die vom Land Südtirol und der Region zur Verfügung gestellten Finanzmittel optimal investiert", erklärte heute (Donnerstag, 18. Jänner) Landeshauptmann Luis Durnwalder bei seiner Abreise nach einem zweitägigen Aufenthalt auf Nias. Der Landeshauptmann sagte außerdem Unterstützung für weitere Projekte der Entwicklungszusammenarbeit zu.

Das Seebeben vom 26. Dezember 2004 und ein weiteres starkes Beben im März 2005 verursachten auf der 5625 Quadratmeter großen Insel Nias besonders großen Schaden: Die der Westküste Sumatras vorgelagerte Insel wurde verwüstet, tausend Menschen verloren ihr Leben, über dreitausend wurden verletzt und achtzig Prozent der Gebäude zerstört.

Zwischen der rund 650.000 Einwohner zählenden und im Unterschied zum restlichen Indonesien vorwiegend christlichen Insel Nias bestehen direkte Bande. Zum einen ist der Brixner Missionar und Kapuzinerpater Barnabas Winkler seit langem auf Sumatra und Nias tätig, wo er als apostolischer Administrator wirkt, zum anderen sind seit 1962 immer wieder Kapuzinerpater aus Südtiroler in der Kapuzinermission in Lahewa im Norden der Insel im Einsatz.

Aufgrund dieser Verbindungen entschied sich das Land Südtirol nach der Flutkatastrophe, einen Schwerpunkt ihrer Tsunami-Hilfe auf Nias zu setzen. Mit 120.000 Euro wurde der Wiederaufbau der völlig zerstörten Grundschule in Lahewa finanziert. Die neu erbaute Schule wird von rund 400 Schülerinnen und Schülern besucht, die "trotz der traumatischen Erfahrungen wieder nach vorne Blicken", wie die Schulleitung gegenüber der Südtiroler Delegation betonte. Auf Nias wurden außerdem mit 130.000 Euro aus dem regionalen Entwicklungshilfefonds Wiederaufbauarbeiten im Kinderdorf "St. Antonius" in Gidö sowie die Einrichtung einer Oberschule in Teluk Dalam finanziell unterstützt. 

Zwei Tage hielt sich Landeshauptmann Durnwalder auf Nias auf, wo die Delegation aus Südtirol Gast der Kapuzinerpatres war. Er zeigte sich von der Ursprünglichkeit der Insel ebenso beeindruckt wie von der geringen Entwicklung und dem Fehlen von Infrastrukturen. Anerkennend äußerte er sich über die Verwendung der Südtiroler Entwicklungshilfegelder: "Die Finanzmittel wurden auch dank des persönlichen Einsatzes der Bevölkerung bestens investiert." Der Landeshauptmann sagte außerdem Unterstützung für weitere Projekte der Entwicklungszusammenarbeit zu. Im laufenden Jahr 2008 stehen im Landeshaushalt insgesamt zwei Millionen Euro für die Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung, die Region will 2008 insgesamt drei Millionen Euro für die Entwicklungszusammenarbeit verwenden, die Hälfe davon für Südtiroler Projekte.

Mit dem Besuch auf Nias schließt der Landeshauptmann die diesjährige Projektreise ab und tritt die Rückreise nach Südtirol an. Im Rahmen der Projektreise nehmen die Vertreter des Landes auch die gesetzlich vorgeschriebenen Kontrollaufgaben wahr: Jährlich müssen sechs Prozent der geförderten Projekte überprüft werden.

LH Durnwalder und Pater Barnabas Winkler mit Schülern vor der wiedererrichteten Grundschule in Lahewa

LH Durnwalder und Pater Barnabas Winkler mit Schülern vor der wiedererrichteten Grundschule in Lahewa

JW