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LH Durnwalder empfängt Präsident des tibetischen Exilparlaments

LPA - Die Lage der Tibeter in Indien und in Tibet, die Autonomieverhandlungen mit der chinesischen Regierung und die Projekte der Entwicklungszusammenarbeit des Landes Südtirol: Über diese Themen unterhielt sich heute (6. Dezember) Penpa Tsering, der Präsident des tibetischen Exilparlaments, mit Landeshauptmann Luis Durnwalder in dessen Büro im Palais Widmann in Bozen.

LH Luis Durnwalder mit dem Präsidenten des tibetischen Exilparlaments Penpa Tsering.

Der Präsident des tibetischen Exilparlaments informierte Landeshauptmann Luis Durnwalder über die Situation der Tibeter, sei es jener, die sich im Exil in Indien befinden, als auch jener, die unter chinesischer Herrschaft in Tibet leben. "Penpa Tsering hat berichtet, dass es in Bezug auf die Autonomieverhandlungen mit China kaum Fortschritte gegeben habe und die Gefahr der Assimilierung der Tibeter durch die Chinesen zunehme", so LH Durnwalder. "Zu weiteren Verzögerungen der Verhandlungen könnte es durch den bevorstehenden Führungswechsel in China kommen." Tsering hat Durnwalder ersucht, die vom Land Südtirol gemeinsam mit der tibetischen Exilregierung iniziierten Projekte für die Tibeter fortzuführen. Dabei handelt es sich vor allem um Projekte im Bereich der Ausbildung der Jugend und der Betreuung älterer Menschen. Gesprochen wurde aber auch über den Bereich der Landwirtschaft, die sich im Tibet erst im Aufbau befindet, und wo das tibetische Exilparlament um Unterstützung durch das Landwirtschaftliche Versuchszentrum Laimburg bat.

Das Land Südtirol, so Landeshauptmann Durnwalder, hat bisher rund 36 Vorhaben zu einem Gesamtbetrag von 1,150 Millionen Euro zur Unterstützung der tibetischen Bevölkerung, der tibetischen Exilregierung in der indischen Stadt Dharamsala und der Tibeter in Tibet/China finanziert. Im November 2009 wurde zwischen der tibetischen Exilregierung und dem Land Südtirol ein Abkommen unterzeichnet, das ein dreijähriges Programm zur Errichtung von Versammlungshäusern für 22 tibetische Siedlungen in Indien und Nepal vorsieht. Diese sollen vor allem als Sitzungsräume für die gewählten Lokalausschüsse der Siedlungen dienen, aber auch den Vereinen und Organisationen der Zivilgesellschaft zur Verfügung stehen. Die erste Projektphase  wurde Anfang Dezember mit sieben gebauten und eingerichteten Versammlungshäusern abgeschlossen. Die zweite Phase des Projekts ist bereits genehmigt und sieht den Bau von weiteren sieben bis acht Versammlungshäusern vor. Zudem wurde im Dezember das Projekt für den Wiederaufbau eines vom Land Südtirol mitfinanzierten Altersheims in der Siedlung Choglamsar (Ladakh) abgeschlossen.

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