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Hungerkrise in Burkina Faso – Land Südtirol reagiert auf humanitäre Notsituation

Die Sahelzone und insbesondere Burkina Faso sind derzeit von einer verheerenden Hungersnot betroffen. Das Land Südtirol reagiert auf diesen Notstand, indem es im Rahmen seiner Entwicklungszusammenarbeit ein Notstandsprojekt ausarbeitet, gemeinsam mit dem Experten für Gesundheitsprojekte und Mitglied des Fachbeirates für die Entwicklungszusammenarbeit Franco De Giorgi.

Im März hat die Regierung von Burkina Faso offiziell den Notstand ausgerufen und internationale Hilfe erbeten, um dem Mangel an Nahrungsmitteln und der sich verschlechternden Ernährungssituation der Bevölkerung entgegenzuwirken. Das Land Südtirol, das bereits langjährige Kontakte mit Burkina Faso pflegt, wollte mit einem Notstandsprojekt schnelle Hilfe leisten. Das Projekt wird sechs Monate dauern und beinhaltet die Unterstützung und Stärkung der öffentlichen medizinischen Einrichtungen und die Behandlung von rund 65.000 mangelernährten Kindern unter fünf Jahren, die in der Provinz Koulpéogo (Region Zentrum-Ost) beheimatet sind. Die Behandlungsmöglichkeiten für Unterernährung sind im Sanitätsbezirk Ourgaye im Vergleich zum restlichen Staatsgebiet besonders mangelhaft; ohne Hilfe von außen könnte nur ein geringer Teil der unterernährten Kinder ausfindig gemacht und behandelt werden.

Das Land Südtirol unterstützt das Projekt mit einem Beitrag von 80.000 Euro; weitere 20.000 Euro werden vom Missionsamt der Diözese Bozen-Brixen zur Verfügung gestellt. Im Rahmen des Projektes werden mangelernährte Menschen in den beteiligten Dörfern ausfindig gemacht. Außerdem werden die Gesundheitszentren in ihrer therapeutischen Arbeit unterstützt, indem das Gesundheitspersonal begleitet und geschult wird. Das Angebot und die Qualität des öffentlichen Dienstes werden durch den Bau eines Ernährungszentrums in Ouargaye verbessert. Dieses wird an die pädiatrische Abteilung des Gesundheitszentrums angebaut und mit medizinischen Geräten und Ausstattung für die Behandlung von Unterernährung eingerichtet.

Das Projekt wird mit dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen Unicef und dem Welternährungsprogramm abgestimmt und fügt sich in den nationalen Aktionsplan von Burkina Faso ein. Es wird von einem Südtiroler Arzt und Experten der Entwicklungszusammenarbeit im Bereich Gesundheit direkt vor Ort betreut und koordiniert und in Zusammenarbeit mit verschiedenen Nichtregierungsorganisationen umgesetzt.

cr