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Medienfreiheit Thema der Bewusstseinsbildung

"Das Recht auf eine kritische Information und die Rolle der Medien im Dialog der Kulturen" wird in den kommenden beiden Jahren 2013 und 2014 im Mittelpunkt der Bewusstseinsbildungs-Initiativen in der Entwicklungszusammenarbeit des Landes Südtirol stehen. Darauf hat sich der Koordinierungstisch zur Bewusstseinsbildung auf seiner Jahresversammlung geeinigt.

Am 27. September ist der Koordinierungstisch zur Bewusstseinsbildung im Landesamt für Kabinettsangelegenheiten in Bozen zu seiner Jahresversammlung zusammengekommen. Neben den Vertreterinnen des Landes waren die OEW (Organisation für Eine solidarische Welt), die Caritas, die Gesellschaft für bedrohte Völker, die Alexander Langer Stiftung, die Organisation Operation Daywork, die Südtiroler Weltläden, die Freunde von Burkina Faso, das Frauenmuseum, Human Rights international, Missio der Diözese Bozen-Brixen, die Sozialgenossenschaft blufink, Confcooperative sowie Sabina Morosini (Oxfam) und Adel Jabbar (Experte für Entwicklungszusammenarbeit) vertreten. Mit dabei waren zudem zwei Mitglieder des Landesbeirates für Entwicklungszusammenarbeit, nämlich Wolfgang Penn und Sissi Prader.

Im Rahmen der Versammlung wurde über das neue Schwerpunktthema für die Jahre 2013-2014 diskutiert, das jenem für die Jahre 2012-2013 "Wachstum im Wandel: unbegrenztes Gewinnstreben oder Gemeinwohlökonomie?" zur Seite gestellt werden soll. Nach eingehender Diskussion einigten sich die Teilnehmenden auf "Das Recht auf eine kritische Information und die Rolle der Medien im Dialog der Kulturen".

"Menschen sollen selbstständig und kritisch denken, das war eine Kernforderung der Aufklärung, die die westliche Welt seit dem 17. Jahrhundert prägt", betonten die Teilnehmenden und verwiesen darauf, dass sich der Westen für Toleranz in Glaubensfragen, für Menschenrechte und für die Pressefreiheit stark mache. Denken könne kulturell geprägt sein, so eine weitere Wortmeldung am Koordinierungstisch, in unterschiedlichen Kulturkreisen herrschten unterschiedliche Denkmuster vor. Dies führe mitunter zu gegenseitigem Unverständnis, zu Missverständnissen und Konflikten. "Dort wo unterschiedliche Kulturen aufeinander treffen, werden verschiedene Denkweisen oft deutlich sichtbar. Dann sind Toleranz und gegenseitiger Respekt gefragt, denn ohne diese Voraussetzungen ist eine für alle Beteiligten bereichernde Zusammenarbeit nicht möglich", hieß es bei der Jahresversammlung.

Medien würden häufig als vierte Staatsgewalt bezeichnet, was auf ihre Macht und ihren Einfluss auf das politische und gesellschaftliche Leben hinweise. "In Konfliktsituationen im Süden der Welt haben Medien eine besondere Verantwortung. Durch sachliche Berichterstattung wird die Leser- und Hörerschaft informiert und sensibilisiert. Medien können also zu einem besseren gegenseitigen Verständnis beitragen und Konflikte entschärfen. Wenn die Botschaft jedoch verfälscht ist, können Konflikte gar noch angeheizt werden", so der Koordinierungstisch zur Wahl des Schwerpunktsthema.

Innerhalb kommendem Montag, 8. Oktober, wird der Themenbereich endgültig definiert. Ab diesem Zeitpunkt kann er auch auf der Bürgernetzseite des Landesamtes für Kabinettsangelegenheiten eingesehen werden (www.provinz.bz.it/entwicklungszusammenarbeit).

15 Prozent der für die Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung stehenden Mittel investiert die Landesverwaltung jährlich in die Bewusstseinsbildung in Südtirol und die Finanzierung und Unterstützung von Bewusstseinsbildungsprojekten. Entsprechende Ansuchen müssen innerhalb 30. November im Landesamt für Kabinettsangelegenheiten im Landhaus 1 in Bozen eingereicht werden.

Das Gesuchsformular steht unter www.provinz.bz.it/entwicklungszusammenarbeit zum Herunterladen bereit. Das Land kann 60 bis 80 Prozent der anerkannten Kosten von Projekten zuschießen, die sich auf die Schwerpunktthemen beziehen, für andere Projekte der Bewusstseinsbildung können Zuschüsse von 50 und 70 Prozent gewährt werden. 

(jw)

CR