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LH Durnwalder in Sri Lanka: Wiederaufbauprojekte begutachtet

LPA - 100 mit Hilfe des Landes gebaute neue Häuser für obdachlose Opfer der Tsunami-Katastrophe in Weragama und Weragama Watta in Sri Lanka hat sich Landeshauptmann Luis Durnwalder am 6. Jänner vor Ort angeschaut. Mit Landesrat Thomas Widmann und Kabinettchef Klaus Luther hat Durnwalder auch die vom Land über die Entwicklungszusammenarbeit finanzierten Bildungsprojekte begutachtet. Heute besuchte die Südtiroler Delegation Hambantota, wo das Land die Ausbildung arbeitsloser Jugendlicher unterstützt hat.

Landeshauptmann Durnwalder und Landesrat Widmann bei der Projektbesichtigung; Foto: Rudi Dalvai

Mit 400.000 Euro hat das Land seit 2005 zehn Entwicklungsprojekte über die Entwicklungszusammenarbeit in Sri Lanka unterstützt. Sechs der vom Land mitfinanzierten Projekte begutachtet die Südtiroler Delegation mit dem Landeshauptmann an der Spitze dieser Tage vor Ort. Die Projektreise kam auf Einladung des Parlamentspräsidenten Chamal Rajapaksa zustande, der 2011 in Südtirol war.

Gleich nach der Ankunft in Zentral Sri Lanka haben Landeshauptmann Durnwalder und Landesrat Widmann die 100 mit Hilfe des Landes gebauten neuen Häuser für obdachlose Opfer der Tsunami-Katastrophe in Weragama und Weragama Watta besichtigt. Das Land Südtirol hatte 161 Tonnen Holz aus Südtirol für den Wiederaufbau der Häuser in Weragama Watta bereitgestellt. Das Dorf wurde nämlich sieben Kilometer vom Meer entfernt für Obdachlose Familien neu aufgebaut. Über einen entsprechenden Wettbewerb wurde das Holz von Südtiroler Holzbetrieben angekauft und nach einer Behandlung in 18 Containern zuerst per Lkw und dann per Schiff nach Colombo transportiert. „Es handelt sich um ein Projekt zum Wiederaufbau, bei dem es wichtig war, dass die Tsunami-Opfer erst einmal ein Dach über den Kopf bekommen; daneben haben wir auch Projekte für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung unterstützt", erklärt der Landeshauptmann.

Um Frauen stärker in die Arbeitswelt einzubinden und ihnen so ein Einkommen zu ermöglichen, wurden sie in der Lebensmittelverarbeitung, in Hygiene und Betriebsführung geschult. Die Frauen treten nun als Genossenschaft auf. Sie verarbeiten Fisch und verkaufen ihn einem eigenen Laden, dessen Bau vom Land finanziert wurde. Gefördert wurde zudem die die Ausstattung eines Kindergartens, der Mütterberatungsstelle, der Ankauf von Nähmaschinen sowie eine Infokampagne über das Dengue-Fieber. Außerdem wurden in Weragama Watta mit Hilfe des Landes 57 Familiengärten angelegt und den Besitzern Wissen über den Gemüseanbau vermittelt. 50 Personen wurden zudem im Bereich Fischfang ausgebildet. Dazu wurde ein Ausbildungsprogramm abgewickelt. Außerdem wurden mit den Mitteln des Landes Geräte und Werkzeuge bereitgestellt. Um die Wasserversorgung zu gewährleisten wurden zwei Brunnen mit angrenzenden Waschbereichen für die Bewohner von Weragama Watta gebaut.

Zweites Ziel der Projektreise war heute Hambantota, wo sich Landeshauptmann Durnwalder, Landesrat Widmann und Kabinettchef Luther gemeinsam mit Rudi Dalvai vom Landesbeirat für Entwicklungszusammenarbeit und der Direktorin der Landesberufsschule „Hellenstainer" Brigitte Gasser Da Rui ein Bild von einem Ausbildungsprojekt gemacht haben. „Vorrangiges Ziel ist die Vermittlung von Wissen", so der Landeshauptmann. „Gerade für arbeitslose Jugendlichen bietet die Vermittlung von Know how eine große Chance, um den Sprung in die Arbeitswelt zu schaffen", unterstrich Durnwalder. Das zeigen auch die Ergebnisse des Projekts: 40 Prozent der 280 Teilnehmer haben inzwischen eine feste Arbeit gefunden. Neben Englisch- und Computerkursen wurden für sie Tischlerausbildungen aber auch Kurse in den Sektoren Gastgewerbe und Nahrungsmittelverarbeitung sowie in Betriebsführung angeboten. „Das Interesse am Wissenstransfer ist groß", freut sich Durnwalder. „Weil dass Land im Aufbau begriffen ist, interessieren sich die Bürger auch sehr für Geschäftsbeziehungen mit anderen Ländern und für die Südtiroler Produkte", sagt Landesrat Widmann.

Besichtigt haben die Südtiroler Vertreter auch das Gebäude der künftigen Hotelfachschule in Hambantota und eine Organisation, bei der Frauen aus Palmblättern Körbchen für Teeverpackungen herstellen.

Am morgigen Dienstag werden sich Durnwalder und Widmann über ein vom Land Südtirol unterstütztes Landwirtschaftsprojekt in Polonnaruwa informieren. Noch bis Mittwoch hält sich die Südtiroler Delegation in Sri Lanka auf, wo weitere Projektergebnisse begutachtet werden und Treffen mit Regierungsvertretern sowie mit dem italienischen Botschafter auf dem Programm stehen. Von Donnerstag bis zum Samstag werden die Südtiroler Regierungsvertreter in der Grenzregion zwischen Thailand und Myanmar/Birma sein. Dort unterstützt das Land Südtirol besonders den Einsatz der Südtiroler Hilfsorganisation "Helfen ohne Grenzen" für die bedrohten birmanischen Minderheiten. Am 13. Jänner kehren Durnwalder und Widmann nach Südtirol zurück.

SAN

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